Körpersprache zu Nutzen machen: So geht’s!

Unsere Körpersprache ist ein wichtiger Bestandteil der Kommunikation. Denn das, was unser Körper durch Gesten oder Blicke vermittelt, kann viel darüber aussagen, was wir wirklich denken. Mitunter erfährt unser Gegenüber durch unsere Körpersprache Dinge, die wir nicht in Worten ausdrücken. Im privaten und beruflichen Kontext kann es daher sehr hilfreich sein, die Körpersprache anderer Personen zu deuten, um wirklich erfolgreich kommunizieren zu können.

Mehrere Menschen in einem Raum, wie wichtig ist die Körpersprache?

Körpersprache: Was gehört dazu?

Die Körpersprache gehört zur nonverbalen Kommunikation. Das bedeutet, dass unter den Begriff Körpersprache all jene Dinge fallen, die wir nicht durch Worte ausdrücken.

Beispiele für Körpersprache

Zur Körpersprache gehören zum Beispiel:

  • Körperhaltung
  • Mimik
  • Gestik
  • Blickrichtung
  • Blickkontakt
  • Bewegung im Raum
  • Sitzposition

Das Interessante an der Körpersprache: Wir kommunizieren damit häufig unbewusst. Geübte Personen schaffen es zwar, ihre Körpersprache zu regulieren und so einzusetzen, wie sie möchten. Den meisten Menschen gelingt das aber nicht. Und so verrät unsere Körpersprache im Gespräch viel darüber, was wir eigentlich denken und sagen möchten.

Die Körpersprache senden wir nicht nur unbewusst aus, wir nehmen sie auch unbewusst wahr. Das heißt, dass wir im Gespräch gar nicht explizit auf die Körperhaltung, die Blickrichtung oder die Gestik unseres Gesprächspartners achten müssen, um davon beeinflusst zu werden. Wir merken in vielen Fällen gar nicht, dass genau das passiert.

Hin und wieder äußert sich das in einem unguten Bauchgefühl. Wenn wir den Eindruck haben, dass das, was unser Gegenüber sagt, nicht voll und ganz der Wahrheit entspricht, dann kann ein Grund dafür in der Körpersprache liegen. Unter Umständen haben wir nämlich auf diesem Kanal Signale empfangen, die das mulmige Gefühl in uns ausgelöst haben.

Körpersprache deuten: beruflich und privat wichtig

Wer ein gutes Gespür hat und sich auf andere Menschen einlässt, kann deren Körpersprache besser deuten. Das kann ein großer Vorteil in der Kommunikation sein. Denn die Körpersprache liefert uns Hinweise darauf, wann unser Gesprächspartner nicht ganz authentisch ist.

Auf der anderen Seite können Sie die Körpersprache Ihres Gegenübers aber auch in der Verhandlung nutzen. Stellen Sie sich vor, Sie führen mit Ihrem Arbeitgeber ein Gehaltsgespräch, in dem Sie eine Gehaltserhöhung von zehn Prozent erzielen möchten.

Zehn Prozent sind zunächst einmal eine hohe Zahl – auch wenn sie ungefähr der aktuellen Inflationsrate entspricht. Es dürfte schwierig werden, eine Gehaltserhöhung in dieser Höhe durchzusetzen. Und hier kommt die Körpersprache ins Spiel. Achten Sie in dem Gespräch darauf, wie Ihr Chef reagiert, wenn Sie mehr Gehalt fordern. Verschränkte Arme oder eine andere abwehrende Körperhaltung können darauf hindeuten, dass zehn Prozent vermutlich tatsächlich etwas zu hoch gegriffen sind.

Auf der anderen Seite könnte ein freundlich-offener Gesichtsausdruck mit einem leichten Lächeln ein Hinweis sein, dass Sie zwar hoch gepokert haben, Ihr Chef aber offen für eine deutliche Gehaltserhöhung ist.

Tipp: Sie können gleich zu Beginn des Gesprächs Ihre Körpersprache für sich nutzen. Betreten Sie den Raum möglichst aufrecht und schütteln Sie Ihrem Chef fest – aber nicht zu kräftig – die Hand. Beide Signale der Körpersprache vermitteln Selbstbewusstsein und Stärke. Genau das ist wichtig, wenn Sie mehr Gehalt verhandeln.

Umgekehrt sollten Sie alles vermeiden, was einen negativen, unsicheren Eindruck macht, wie zum Beispiel eine leicht nach vorn gebeugte, fast schon gebückte Körperhaltung. So zeigen Sie Ihrem Gegenüber, dass Sie wenig Selbstvertrauen haben und selbst nicht von Ihrer Leistung überzeugt sind.

Körpersprache deuten

Sie interessieren Sie dafür, die häufigsten Signale der Körpersprache zu deuten? Dann können Sie sich zukünftig an der nun folgenden Tabelle orientieren. Beachten Sie jedoch: Körpersprache lässt sich nicht eins zu eins übersetzen. Die verschiedenen Signale und Gestiken können lediglich ein Hinweis darauf sein, was der Gesprächspartner eigentlich aussagen möchte.

SignaleBedeutung Körpersprache
LächelnEin Lächeln signalisiert Offenheit und die Bereitschaft, gemeinsam mit dem Gesprächspartner zu einer guten und einvernehmlichen Lösung zu kommen. Dazu muss das Lächeln jedoch echt sein. Ein aufgesetztes, unechtes Lächeln erkennen Sie daran, dass beide Mundwinkel nicht symmetrisch nach oben zeigen. Auch an den Augen lässt sich ablesen, ob das Lächeln ehrlich ist.
Augenbrauen werden hochgezogenZieht das Gegenüber während des Gesprächs die Augenbrauen nach oben, kann das zweierlei bedeuten: Abhängig davon, wie lange der Gesprächspartner die Augenbrauen hochzieht und wie groß die Bewegung ausfällt, sagt er unterschiedliche Dinge damit aus. Zieht er die Augenbrauen nur kurz nach oben, ist er überrascht und zeigt seine Verwunderung. Dauert dieser Gesichtsausdruck hingegen länger an, kann dies ein Zeichen für Skepsis sein.
Blick schweift umherEin unsteter Blick zeigt, dass sich Ihr Gesprächspartner nicht komplett auf Sie fokussiert. Vielleicht ist er oder sie nervös und sucht deshalb nach einem Punkt im Raum, an dem er oder sie seinen Blick haften lassen kann. Es kann jedoch auch ein Zeichen von Desinteresse sein. Beobachten Sie das restliche Verhalten Ihres Gegenübers. Ein unterdrücktes Gähnen oder ein nervöses Reiben der Oberschenkel kann Ihnen mehr Aufschluss geben.
Spielt mit Haaren, Kleidung und ObjektenEs ist ein Zeichen der Anspannung und Unruhe, wenn Ihr Gesprächspartner sich immer wieder durch die Haare fährt. Spielt er oder sie hingegen mit den Haaren kann dies ein Zeichen für Desinteresse sein. Es vermitteln Nervosität, wenn das Gegenüber sich die Haare hinter die Ohren streicht. Auch ein häufiges Glattstreichen der Kleidung kann ein Zeichen für Unwohlsein oder Nervosität sein. Greift ihr Gegenüber hingegen ständig zum Kugelschreiber oder zu den Papieren vor ihm, ist dies ebenfalls ein Zeichen für Nervosität.
Greift sich während des Zuhörens ins GesichtDies ist eine sogenannte Verbergungsgeste. Ihr Gesprächspartner versucht, sich zu verstecken. Es ist ein Hinweis darauf, dass derjenige Ihnen etwas verheimlich.

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