Outfit fürs Vorstellungsgespräch: So treffen Sie die richtige Wahl

Wer zum Vorstellungsgespräch eingeladen wurde, hat eine entscheidende Hürde auf dem Weg zum neuen Job genommen. Jetzt gilt es, auch persönlich zu überzeugen. Dazu gehört auch das passende Outfit für das Vorstellungsgespräch. Aber wie findet man das richtige Bewerbungsoutfit? Hier finden Sie Tipps – und erfahren, welche Fehler Sie beim Vorstellungsgesprächs-Outfit vermeiden sollten.

Mann prüft das Outfit für ein Vorstellungsgespräch

Warum das Outfit im Vorstellungsgespräch keine Nebensächlichkeit ist

Wer einen neuen Job sucht, muss sich im Vorstellungsgespräch überzeugend präsentieren. Fachlich haben die meisten Bewerber den potenziellen Arbeitgeber zu diesem Zeitpunkt schon überzeugt – andernfalls hätte man sie nicht in die engere Wahl gezogen. Im Vorstellungsgespräch geht es deshalb weniger darum, zu zeigen, welche Fähigkeiten man hat. Vielmehr ist für die Entscheidungsträger im Unternehmen entscheidend, ob ein Kandidat auch menschlich die richtige Wahl ist.

Welchen Eindruck Sie beim persönlichen Kennenlernen bei einem möglichen Arbeitgeber hinterlassen, hängt von vielen Aspekten ab. Mimik, Gestik, Eloquenz und Schlagfertigkeit – das diese Dinge sind wichtig für Ihre Chancen. Auch die Kleidung spielt eine Rolle. Was jemand trägt, kann mehr über ihn aussagen, als ihm selbst bewusst ist. Ein Bewerber in einem adretten Anzug, mit einem leuchtend weißen, frisch gebügelten Hemd und glänzenden Lederschuhen wirkt auf seine Gesprächspartner wahrscheinlich seriös, professionell und kompetent. Stellen Sie sich nun vor, ein Bewerber käme mit zerrissener Kleidung, einem fleckigen Shirt und Flip-Flops zum Bewerbungsgespräch. Wetten, dass sich die Personalverantwortlichen schon gegen ihn entschieden hätten, bevor er den ersten Satz gesagt hat?

Kleider haben einen nicht zu unterschätzenden Einfluss darauf, wie andere einen wahrnehmen. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich Gedanken darüber machen, welches Outfit Sie beim Vorstellungsgespräch tragen möchte. Welches Bewerbungsoutfit Sie anhaben, hat noch auf andere Weise Einfluss auf Ihre Wirkung: Es bestimmt darüber mit, wie Sie sich fühlen – selbstbewusst und kompetent oder unsicher und zweitklassig. Ein gutes Outfit für das Vorstellungsgespräch stärkt Ihr Selbstbewusstsein, so dass Sie sich von Ihrer besten Seite zeigen können.

Vorstellungsgespräch: So finden Sie das passende Bewerbungsoutfit

Die Frage nach dem idealen Outfit für das Vorstellungsgespräch treibt viele Bewerber um. Ins Blaue hinein raten müssen Sie aber nicht, wenn Sie Ihr Bewerbungsoutfit zusammenstellen. Verschiedene Faktoren geben Ihnen Hinweise darauf, welche Kleidung bei einem Vorstellungsgespräch das beste Outfit ergibt.

Entscheidend sind bei der Wahl des Vorstellungsgesprächs-Outfits insbesondere diese Kriterien:

  • der angestrebte Job
  • das Unternehmen
  • die eigene Persönlichkeit

Vorstellungsgespräch: Das Outfit muss zur Stelle, aber auch zu Ihnen passen

Der angestrebte Job gibt Ihnen einen Rahmen vor. Als Bankangestellte sollten Sie sich anders kleiden als wenn Sie sich als Koch in einem Restaurant bewerben. Denken Sie an den Dresscode, der im Arbeitsalltag wahrscheinlich herrschen würde. Wenn Sie sich im Bewerbungsgespräch noch etwas eleganter kleiden, können Sie kaum etwas falsch machen. Berücksichtigen Sie dabei die angestrebte Position – ein angehender Azubi muss sich weniger seriös kleiden als eine angehende Führungskraft.

Auch das Unternehmen, bei dem Sie arbeiten möchten, spielt eine Rolle. Ist es eher alteingesessen und konservativ oder jung und modern? Wie kleiden sich andere Mitarbeiter? Auf Karrierenetzwerken wie Xing oder LinkedIn können Sie sich darüber einen Überblick verschaffen. Was für repräsentative Profilbilder eine gute Wahl ist, ist es sehr wahrscheinlich auch für das Vorstellungsgespräch.

Ihr Vorstellungsgesprächs-Outfit muss nicht zuletzt zu Ihrer Persönlichkeit passen. Sie sollten sich zwar den Anforderungen des Unternehmens ausreichend anpassen, wenn Sie Ihr Bewerbungsoutfit zusammenstellen. Es wäre jedoch nicht sinnvoll, sich zu verstellen. Sie sollen sich nicht fühlen, als seien Sie verkleidet. Das Outfit für das Vorstellungsgespräch muss Ihren Charakter unterstreichen und sollte nicht zu sehr von Ihrem bevorzugten Look abweichen.

Letztlich sollten Sie sich bei der Wahl eines Outfits von der Frage leiten lassen, welchen Eindruck Sie hinterlassen möchten. Darüber hinaus ist es im Zweifel fast immer besser, eher etwas overdressed als underdressed zu sein. Außerdem muss das Vorstellungsgesprächs-Outfit sauber und ordentlich sein, die einzelnen Teile dürfen nicht sichtbar abgenutzt sein. Alle Kleidungsstücke, Accessoires und die Frisur müssen sich zu einem harmonischen Gesamtbild zusammenfügen.

So kleiden Sie sich als Frau richtig für das Vorstellungsgespräch

Was zieht man als Frau für ein Bewerbungsgespräch an? Informieren Sie sich über den Dresscode, der für den Beruf und das Unternehmen typisch ist. Passen Sie Ihr Outfit für das Vorstellungsgespräch daran an.

In vielen Bereichen der Arbeitswelt liegen Sie als Frau nicht daneben, wenn Sie ein Outfit wie dieses tragen:

  • Oberteil: einfarbige Bluse, darüber ein Blazer
  • Beine: Hosenanzug oder Kostüm, Stoffhose oder Rock, der mindestens bis knapp über die Knie reichen sollte, alternativ ein Kleid, welches die Haut ausreichend bedeckt; nackte Beine sollten von einer Strumpfhose überdeckt werden
  • Schuhe: Elegante Schnürschuhe, Ballerinas, Pumps – bei Highheels sollten die Zehen nicht zu sehen sein. Zu hohe Absätze sind nicht empfehlenswert, weil sie mitunter nicht seriös genug wirken
  • Accessoires: dezente Accessoires, etwa eine einfache Kette, Ohrringe, ein Ring oder eine Uhr

Tipps für Frisur und Make-Up

Auch Ihre Frisur gehört zu Ihrem Outfit. Sie können die Haare offen tragen oder sie zu einem Zopf zusammenbinden. Auch eine Hochsteckfrisur ist möglich. Bedenken Sie dabei, dass offene Haare bei Frauen dazu führen können, dass Sie als weniger kompetent und seriös eingeschätzt werden. Ihre Haare sollten in jedem Fall ordentlich und frisch gewaschen sein.

In puncto Make-Up gilt beim Vorstellungsgesprächs-Outfit: Halten Sie es dezent. Ein knalliger Lippenstift ist selten eine gute Wahl, Rouge sollte nicht zu deutlich sichtbar sein. Auf Lidschatten verzichten Sie in konservativen Bereichen lieber – oder wählen zumindest eine dezente Variante. Mascara, Make-Up und ein mattes Puder sind meist eine gute Wahl. Ihr Make-Up muss zu Ihrem Outfit und Ihrem Typ passen.

Vorsicht ist bei sehr langen oder auffälligen Fingernägeln geboten. Nicht jeder Chef teilt die Vorliebe für künstliche Nägel. Gerade in konservativen Branchen fallen Sie damit wahrscheinlich negativ auf.

Outfit fürs Vorstellungsgespräch: Tipps für Männer

Welche Kleidung als Mann die beste Wahl ist, hängt vom Dresscode im Unternehmen ab, bei dem Sie arbeiten möchten. Verglichen mit Frauen stehen Ihnen etwas weniger Optionen beim Vorstellungsgesprächs-Outfit zur Auswahl. Männern stellt sich insbesondere die Frage, ob sie einen Anzug tragen sollten oder nicht. Gerade in konservativen Bereichen und bei der Bewerbung auf Führungspositionen ist das meist angezeigt. Je lockerer der Dresscode, desto eher können Sie das Jackett mit einer Stoffhose kombinieren.

So könnte ein Vorstellungsgesprächs-Outfit als Mann aussehen:

  • Oberteil: einfarbiges, knitterfreies Hemd, darüber ein Jackett
  • Beine: Anzughose, Stoffhose, in sehr modernen Bereichen ist auch eine einfarbige, dunkle Jeans denkbar – der Used-Look ist dabei allerdings keine gute Wahl
  • Schuhe: Lederschuhe, elegante Schnürschuhe
  • Accessoires: Uhr, Ring

Bloß keine Comic-Socken

Achten Sie darauf, dass Ihre Hose eine passende Länge hat. Sie sollte lang genug, aber auch nicht zu lang sein. Der Saum der Hose sollte etwa einen Zentimeter über dem Rand Ihrer Schuhe enden. Denken Sie daran, dass Ihre Socken in bestimmten Positionen zu sehen sein könnten. Wählen Sie einfarbige Socken, etwa schwarze oder graue. Bunte Socken sind denkbar, müssen aber unbedingt zum restlichen Vorstellungsgesprächs-Outfit passen. Von Comic- oder anderen Motiv-Socken sollten Sie Abstand nehmen.

Als Mann können Sie beim Vorstellungsgespräch eine Krawatte tragen. Achten Sie darauf, dass die Krawatte die richtige Länge hat: Sie endet über dem Gürtel und ist weder zu lang noch zu kurz. Alternativ können Sie auch ein Einstecktuch nutzen.

Ihre Frisur muss ordentlich, die Haare gewaschen sein. Sie können Haarstyling-Produkte verwenden, diese sollten das Haar aber nicht verkleben. Falls Sie einen Bart haben, sollte er gepflegt und ordentlich gestutzt sein.

Was ist mit Tattoos und Piercings im Vorstellungsgespräch?

Tattoos und Piercings sind gerade bei jüngeren Menschen weit verbreitet. Was ist damit im Vorstellungsgespräch? Sollte man Tattoos überdecken und Piercings herausnehmen? Das hängt vom Arbeitgeber und dessen Einstellung zu Körperschmuck ab. Je konservativer der Job, um den es geht, desto riskanter sind offensichtliche Tattoos und Piercings. Im Zweifel ist es besser, dafür zu sorgen, dass sie nicht sichtbar sind.

Andererseits ist es heute absolut nichts Ungewöhnliches mehr, dass jemand Piercings oder Tattoos hat. Gerade jüngere Arbeitgeber werden Sie wahrscheinlich nicht als Bewerber ablehnen, wenn Sie ansonsten die richtigen Voraussetzungen für die freie Stelle mitbringen. Zudem stellt sich die Frage, inwieweit Sie dazu bereit sind, sich für einen Job zu verstellen. Würden Sie etwa ein Piercing im Gesicht jeden Tag für die Arbeit herausnehmen, weil es dem Arbeitgeber nicht gefällt? Das können nur Sie selbst entscheiden – es sei denn, Piercings müssen aufgrund von Hygiene-Vorschriften während der Arbeit herausgenommen werden.

Diese Fehler sollten Sie bei Ihrem Bewerbungsoutfit vermeiden

Mit dem richtigen Outfit können Sie die Chancen erhöhen, dass Sie im Vorstellungsgespräch einen guten Eindruck hinterlassen. Umgekehrt können bestimmte Fehler beim Bewerbungsoutfit dazu führen, dass der Eindruck des möglichen Arbeitgebers weniger positiv ist. Die folgenden Fehler sollten Sie deshalb vermeiden, wenn Sie das Outfit fürs Vorstellungsgespräch zusammenstellen:

  • Zu viel Haut zeigen: Frauen sollten ihr Dekolletee und weite Teile ihrer Beine bedecken. Shirts mit tiefem Ausschnitt, Hotpants und knappe Röcke sind No-Gos. Oberteile sollten weder durchsichtig noch schulterfrei sein. Bei Männern sollten weder nacktes Bein noch Brusthaare zu sehen sein.
  • Aufdringliches Make-Up, protziger Schmuck: Wenn Bewerber zu stark geschminkt sind, kommt das bei potenziellen Arbeitgebern in den seltensten Fällen gut an. Zu dickes und grelles Make-Up wirkt schnell unseriös. Dezent sollte neben dem Make-Up auch der Schmuck sein. Protziger Schmuck oder sehr viele Accessoires sind nicht förderlich.
  • Penetrantes Parfum: Sie nutzen gerne Parfum? Vorsicht – eine Duftwolke, die sich noch lange nach Ihrer Verabschiedung im Raum hält, wirkt tendenziell abstoßend auf andere. Wenn Sie Parfum verwenden, nutzen Sie nur wenig. Fragen Sie im Zweifel Ihren Partner oder Freunde, ob Ihr Parfum zu penetrant ist.
  • Zu casual: Beim Vorstellungsgespräch können Sie zeigen, wie ernst Sie einen Job und einen möglichen Arbeitgeber nehmen. Kleiden Sie sich deshalb nicht zu casual – das kann negativ auffallen.
  • Overdressed: In den meisten Fällen gilt beim Outfit für das Vorstellungsgespräch: lieber etwas zu elegant als zu lässig. Es gibt aber auch Situationen, in denen Bewerber so overdressed sind, dass es negativ beim möglichen Arbeitgeber ankommt. Das wäre etwa denkbar, wenn Sie sich als Handwerker bewerben und im Anzug auftauchen. Hier ist (gehobene und ordentliche) Freizeitkleidung die bessere Wahl.
  • Kleidung, in der Sie sich sichtlich unwohl fühlen: Nicht jeder Bewerber trägt häufig Anzug oder Kostüm. Falls Sie sich in Ihrem Bewerbungsoutfit verkleidet fühlen, ist es möglicherweise nicht die richtige Wahl. Wenn man Ihnen nämlich ansieht, dass Sie sich nicht wohl fühlen, nützt Ihnen das elegante Outfit wenig. Im Gegenteil: Es kann Sie verunsichern und damit ein Hindernis sein.
  • Nichts passt zusammen: Jedes Kleidungsstück muss mit den übrigen Teilen des Vorstellungsgesprächs-Outfits harmonieren. Wenn nichts zusammenpasst, fallen Sie wahrscheinlich negativ auf.
  • Schuhe nicht als Teil des Outfits betrachten: Machen Sie sich nicht ewig Gedanken um die passende Kleidung, nur um dann die nächstbesten Schuhe auszuwählen. Ihre Schuhe gehören zu Ihrem Bewerbungsoutfit dazu. Die Schuhe müssen nicht nur elegant, sondern auch sauber sein. Dreckige Straßenschuhe sind keine gute Wahl.
  • Flecken und Fusseln: Ihre Kleidung sollte sauber und in einem sehr guten Zustand sein. Entfernen Sie Fusseln und Tierhaare vor dem Vorstellungsgespräch mit einer Fusselbürste.
  • Ungepflegte Fingernägel: Achten Sie darauf, dass Ihre Fingernägel beim Vorstellungsgespräch ordentlich geschnitten sind. Es sollte sich weder Dreck unter den Fingernägeln befinden noch sollten sie eingerissen sein. Je länger sie sind, desto wichtiger ist eine gute Maniküre. Abgesplitterter Nagellack ist ein No-Go.

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