Resümee schreiben: Tipps und Beispiele zum Fazit

Das Resümee oder Fazit ist eine Zusammenfassung, die Autoren am Ende einer wissenschaftlichen Arbeit geben. Wenn sie ein Resümee schreiben, gehen sie zum Beispiel auf die wichtigsten Ergebnisse einer Bachelor- oder Masterarbeit ein und beantworten die eingangs aufgeworfene Frage. Worauf dabei zu achten ist und wie man ein überzeugendes Fazit schreibt, können Sie hier nachlesen.

Eine Frau schreibt ein Resümee

Resümee schreiben: Warum es so wichtig ist

Im Resümee einer wissenschaftlichen Arbeit, wie beispielsweise einer Bachelor- oder einer Masterarbeit, werden die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst. Der Autor gibt außerdem einen Ausblick auf weitere mögliche Forschungsfragen.

Hin und wieder benutzt man den Begriff Resümee aber auch, um sich damit auf das Schlusskapitel einer umfangreicheren Arbeit zu beziehen, die für die Schule geschrieben wurde.

Synonyme für den Begriff Resümee sind zum Beispiel:

  • Zusammenfassung
  • Fazit
  • Schluss
  • Schlussbetrachtung

Grundsätzlich steht das Resümee also am Ende einer Abhandlung und geht abschließend auf die Fragestellung ein, die in der Arbeit betrachtet wurde. Leser, die sich einen schnellen Überblick verschaffen wollen, können daher zunächst nur die Einleitung und das Resümee lesen.

In wissenschaftlichen Arbeiten, wie einer Bachelor- oder Masterarbeit, kann man auf das Resümee verzichten, wenn der Arbeit ein sogenanntes Abstract vorangestellt ist. Dieses Vorgehen sollte jedoch mit dem Betreuer der Arbeit abgesprochen werden.

Fazit schreiben: Überproportional wichtig

Sie sollten sich beim Schreiben des Resümees Zeit lassen und Mühe geben. Denn es kann vorkommen, dass Gutachter und/oder Professoren zunächst nur Einleitung und Resümee lesen. Unter Umständen fällen sie schon nach der Lektüre dieser beiden Kapitel ein erstes Urteil.

Aber auch wenn die Leser alle Teile der Arbeit beachten, darf man die Wichtigkeit des Resümees nicht unterschätzen. Aus der Psychologie wissen wir, dass der (erste und) letzte Teil eines Gesprächs – und damit auch einer schriftlichen Arbeit – länger in unserem Gedächtnis bleiben und unser Urteil unverhältnismäßig stark beeinflussen. Dieses Phänomen ist unter dem Namen Primacy-Recency-Effekt bekannt und spielt unter anderem in der Bewerbung eine Rolle. Hier wie dort sollten Sie die Wichtigkeit eines aussagekräftigen Einstiegs und Schlussteils nicht unterschätzen.

Mit einem schlechten Resümee kann man also den guten Eindruck, den die übrige Arbeit macht, zunichtemachen. Umgekehrt bedeutet ein überdurchschnittlich gutes Resümee aber auch, dass man dadurch eventuelle Schwächen des Hauptteils ausgleichen kann. Das verdeutlicht, wie wichtig es ist, ein wirklich überzeugendes Fazit zu schreiben – sowohl in der Bachelorarbeit als auch bei umfangreicheren Arbeiten, die für die Schule angefertigt werden.

Fazit schreiben: Wie gelingt es?

Grundsätzlich sollten Sie als Verfasser einer wissenschaftlichen Arbeit, also wenn Sie eine Bachelorarbeit oder eine andere Arbeit schreiben, bei dem Resümee oder Fazit auf drei Dinge achten:

  1. Sie stellen Schlussfolgerungen auf, die sich auf den Hauptteil ihrer Arbeit beziehen und beantworten im Idealfall die in der Einleitung aufgeworfene Forschungsfrage. Sie äußern sich zur Methode, die Sie verwendet haben. In der Regel lässt sich bei der Erläuterung der Methode eine Verbindung zur Forschungsfrage ziehen. Erklären Sie, warum Sie sich für diese Fragestellung entscheiden haben. Was haben Sie sich von der Untersuchung erhofft, was hat sich bewahrheitet und an welchen Stellen hatten Sie vor der Beschäftigung mit dem Thema eine ganz andere Vermutung?
  2. Sie geben einen Ausblick auf mögliche Ansätze für weitere Forschungsarbeit und fassen Ihre wichtigsten Erkenntnisse zusammen. Im Idealfall weckt die Lektüre des Resümees das Interesse daran, auch den Hauptteil der Arbeit genau zu studieren.
  3. Sie würdigen die übrige Forschung zum Thema kritisch und ordnen ihre Arbeit in den Kontext ein. Erklären Sie, inwiefern Sie dazu beitragen konnten, den Stand der Forschung zu beleuchten und an welchen Stellen Sie Potenzial für weitere Forschungen sehen. Anders ausgedrückt: Lassen sich Ihre Erkenntnisse in den aktuellen Forschungsstand integrieren oder liefern Sie Anhaltspunkte dafür, dass die bisher Forschung im Hinblick auf Ihre Ergebnisse genauer betrachtet werden sollte?

Wenn diese Elemente enthalten sind, dürfte inhaltlich am Resümee nicht viel auszusetzen sein. Pauschal und allgemeingültig können wir nicht verbindlich festhalten, welche Inhalte in Ihr Resümee gehören. Die Details müssen Sie mit dem Betreuer ihrer wissenschaftlichen Arbeit klären. Dennoch können sie die genannten Punkte als grobe Orientierung für den Inhalt ihres Fazits nutzen.

Das gehört nicht ins Resümee

Es gibt auch Dinge, die auf keinen Fall ins Fazit gehören. Achten Sie darauf, diese Inhalte in ihrem Resümee zu vermeiden:

  1. Formulierungen in der ersten Person Singular: Das Wörtchen „Ich“ ist in einem Resümee fehl am Platz. Vielmehr geht es hier um eine distanzierte, objektive Sprache. Formulierungen wie „Die vorliegende Arbeit hat ergeben, dass…“ sind daher eher das Mittel der Wahl.
  2. Neue Erkenntnisse, die über den Hauptteil hinausgehen: Das Resümee soll lediglich die Erkenntnisse des Hauptteils zusammenfassen. Es ist daher ein grober Fehler, wenn man sich als Autor einer wissenschaftlichen Arbeit einige Fakten oder Ideen noch bis zum Schlussteil aufhebt. Diese haben ihren Platz in der Diskussion im Hauptteil.
  3. Erkenntnisse, die keine sind: Einige Autoren einer Bachelor- oder Masterarbeit haben das Bedürfnis, in ihrem Fazit unbedingt möglichst viele Ergebnisse aufzuführen. Jedoch sollte man sich als Autor davor hüten, Dinge als Erkenntnisse zu tarnen, die keine sind oder so nicht aus der Arbeit hervorgehen. Der Gutachter der Arbeit wird das vermutlich merken, was sich auf die Note nicht gerade positiv auswirken dürfte.

Fazit formulieren: Beispiele für Formulierungen

Der Autor einer Bachelor-, Master- oder sonstigen wissenschaftlichen Arbeit sollte auf Objektivität und Wissenschaftlichkeit achten. Das gelingt, indem man zum Beispiel auf diese Formulierungen zurückgreift:

  • In der vorliegenden Arbeit wurde gezeigt, dass …
  • Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass…
  • Die Ergebnisse der Untersuchung legen den Schluss nahe, dass…
  • Abschließend lässt sich konstatieren, dass…
  • Zusammenfassend ist zu sagen, dass…

Ebenfalls wichtig für das Fazit ist die verwendete Zeitform. In der Regel wählt man im Resümee das Präsens. Dadurch wirkt die Arbeit aktuell und unmittelbarer.

Wie lang sollte mein Resümee sein?

Die Länge des Resümees variiert abhängig davon, um welche Art von wissenschaftlicher Arbeit es sich handelt. Eine Hausarbeit ist kürzer als eine Bachelorarbeit und eine Bachelorarbeit wiederum ist kürzer als eine Masterarbeit. Analog gilt diese Feststellung auch für das Fazit.

Als Daumenregel gilt, dass das Resümee einer wissenschaftlichen Arbeit ungefähr 10 Prozent des Gesamtumfangs ausmachen sollte. Bei einer Arbeit von 30 Seiten sollte das Resümee also ungefähr 3 Seiten umfassen.

Nur nach Absprache mit dem Betreuer der Arbeit sollten Sie von dieser Regel abweichen.

Checkliste: So sollte das Resümee aussehen

Zum Abschluss fassen wir kurz zusammen, wie Ihr Fazit aussehen sollte. Kontrollieren Sie das Resümee daraufhin, ob Sie diese wichtigen Punkte im Fazit anführen:

  1. Das Resümee enthält eine kurze und prägnante Zusammenfassung der wichtigsten Punkte Ihrer Arbeit.
  2. Sie gehen auf die aktuelle Forschung ein und bringen Ihre Ergebnisse in Kontext zum aktuellen Forschungsstand.
  3. Sie ziehen eine Verbindung zur Einleitung und die darin aufgeworfenen Frage.
  4. Sie halten sich an die formalen Vorgaben, die Sie mit Ihrem Betreuer vereinbart haben.

Sie kontrollieren zum Abschluss noch einmal Grammatik und Rechtschreibung und lassen im Idealfall einen Bekannten oder Kommilitonen Korrektur lesen.

Bildnachweis: Vitalii Matokha / Shutterstock.com

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