Wie sinnvoll ist regelmäßiges Teamcoaching? Hier erfahren Sie es!

Die Arbeit in Teams hat in der modernen Arbeitswelt in vielen Unternehmen einen hohen Stellenwert. Wirklich gewinnbringend ist die Zusammenarbeit allerdings nur, wenn alles reibungslos und so effizient wie möglich läuft. Wenn das nicht der Fall ist, kann das viele Ursachen haben, darunter Konflikte und Mängel in der Kommunikation. Teamcoachings sollen verhindern, das es zu Problemen in Teams kommt, oder bestehende Probleme lösen. Wie ein Teamcoaching abläuft und wann es sich lohnen kann – hier erfahren Sie mehr.

Mehrere Mitarbeiter bei einem Teamcoaching

Was ist Teamcoaching?

Liest man eine beliebige Stellenanzeige, stößt man fast immer auf einen bestimmten Wunsch von Arbeitgebern: Bewerber sollen teamfähig sein. Dass Teamfähigkeit in vielen Fällen zu den Anforderungen von Firmen an Bewerber gehört, hat gute Gründe: Immer mehr Aufgaben werden in Teams erledigt, von gemeinsamen Projekten ganz zu schweigen. In der modernen Arbeitswelt spielt die Kooperation unter Kollegen eine große Rolle.

Nicht immer aber erfüllt Teamarbeit die Erwartungen, die Arbeitgeber daran haben. Das kann verschiedene Gründe haben. Es kann zum Beispiel sein, dass die Anweisungen an die Gruppe unklar sind, so dass die Beteiligten sich in Vorhaben verzetteln, die nicht zielführend sind. Es kann einem Team auch an den nötigen Ressourcen mangeln, um eine Aufgabe bestmöglich umzusetzen. Auch an der Kommunikation kann es haken, besonders in Teams, die vorwiegend digital miteinander kommunizieren. Und es kann zwischenmenschliche Konflikte im Team geben, die die Zusammenarbeit behindern.

Um Teams auf Erfolgskurs zu bringen, können Arbeitgeber Teamcoachings nutzen. Dabei steht ein Coach dem Team beratend zur Seite. Solche Angebote können vorbeugend eingesetzt werden, um ein Team von Anfang an auf Erfolgskurs zu bringen. Ebenso können sie genutzt werden, wenn es schon an der einen oder anderen Stelle hakt. Je nach Art des Teamcoachings können unterschiedliche Methoden angewandt werden. Immer aber geht es darum, den Mitgliedern eines Teams die nötigen Instrumente an die Hand zu geben, um mit den Teamkollegen bestmöglich zusammenzuarbeiten.

So unterscheidet sich Teamcoaching von Teambuilding

Wichtig ist der Unterschied zwischen Teamcoaching und Teambuilding sowie Teamentwicklung. Zwar geht es bei allen Ansätzen darum, Teams zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit zu verhelfen. Die Methoden und Möglichkeiten können sich aber voneinander unterscheiden. Bei der Teamentwicklung geht es ganz grundsätzlich darum, wie ein Team gebildet wird und sich anschließend entwickelt. Teambuilding-Angebote richten sich an neue Teams und sollen das gegenseitige Kennenlernen erleichtern und den Teammitgliedern dabei helfen, gegenseitiges Vertrauen aufzubauen.

Teambuilding ist oft mit Aktivitäten verbunden, die auf den ersten Blick nichts mit der Arbeit zu tun haben. Das Team kann zum Beispiel gemeinsam einen Ausflug machen, Rätsel lösen, aus einem Escape Room entkommen oder zusammen Bowlen gehen. Im Vordergrund steht dabei, dass die Beteiligten eine gute Beziehung zueinander entwickeln – die Grundlage für eine gute, harmonische Zusammenarbeit. 

Teamcoaching: Ablauf, Inhalte und Methoden

Wie läuft ein Teamcoaching ab? Welche Teamcoaching-Methoden gibt es? Wie ein Teamcoaching konkret aussieht, kann sich von Angebot zu Angebot stark unterscheiden. Es fängt schon mit der Dauer an: Manche Teamcoachings geben kurze Impulse, zum Beispiel an einem einzigen Termin oder an einigen wenigen Treffen mit dem Coach. Andere Teamcoachings sind langfristiger angelegt; es geht dann darum, ein Team über einen längeren Zeitraum durch einen Experten zu begleiten. Treffen können regelmäßig oder nach Bedarf angesetzt sein.

Wie genau bei einem Teamcoaching der Ablauf ist, ist entsprechend unterschiedlich. Dennoch gibt es eine bestimmte Struktur, an der sich Teamcoachings in der Regel entlanghangeln:

  • Kennenlernen und Beurteilung des Ist-Zustands
  • Festlegung von gemeinsamen Zielen für das Teamcoaching
  • Entwicklung einer individuellen Strategie für die Teamcoaching-Ziele
  • Umsetzung der Strategie mithilfe von geeigneten Team-Coaching-Methoden
  • Abschluss und Evaluierung

Wenn ein Teamcoaching genutzt wird, geht es bei dem oder den ersten Treffen darum, sich gegenseitig kennenzulernen. Der Coach bekommt dabei ein besseres Gespür für die Gruppe, kann mögliche Konflikte und Probleme beurteilen und bereits über eine geeignete Strategie nachdenken. In dieser ersten Phase ist es essenziell, den Ist-Zustand zu analysieren: Wie läuft es bislang in der Gruppe? Was klappt gut? Wo gibt es Baustellen?

Welche Ziele sind mit dem Teamcoaching verbunden?

Im nächsten Schritt legt die Gruppe gemeinsam mit dem Teamcoach Ziele für das Teamcoaching fest. Es kann dabei zum Beispiel darum gehen, künftig noch besser zusammenzuarbeiten. Oder das Teamcoaching-Ziel kann sein, Probleme aus dem Weg zu räumen. Wichtig ist, dass die Wünsche der Teammitglieder ausreichend berücksichtigt werden – sie sind es schließlich, die anschließend gut zusammenarbeiten sollen.

Um die Teamcoaching-Ziele zu erreichen, braucht es eine geeignete Strategie. Hierauf einigen sich die Beteiligten gemeinsam: Je stärker alle Beteiligten von der Sinnhaftigkeit einer Strategie überzeugt sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass das Vorhaben Erfolg hat. Die gemeinsame Strategie des Teams wird mithilfe von passenden Teamcoaching-Methoden und Übungen umgesetzt. Dabei können wichtige Fragen geklärt werden, zum Beispiel zur Kommunikation im Team oder der Aufgabenteilung in der Gruppe. In dieser Phase kann der Coach das Team auch im Arbeitsalltag begleiten: Einem geschulten Außenstehenden fällt schnell auf, wenn es irgendwo Probleme in der Umsetzung gibt.

Wenn das Teamcoaching sich dem Ende zuneigt, ist es wichtig, einen runden Abschluss zu finden. Dabei sollten sich die Beteiligten noch einmal zusammensetzen und ihre Erfahrungen und Eindrücke austauschen. Gibt es aus ihrer Sicht noch an der einen oder anderen Stelle Verbesserungsbedarf? Fühlen sie sich gut für die weitere Zusammenarbeit im Team gewappnet? Wo könnten sich künftig Konflikte ergeben – und gibt es hierfür vielleicht schon Strategien? Es ist sinnvoll, nach einem Teamcoaching eine Evaluierung durchzuführen. Dabei geht es darum, mit etwas Abstand zu schauen, ob das Teamcoaching den gewünschten Effekt hatte. An dieser Stelle können weitere Coaching-Termine festgelegt werden, falls das nötig oder sinnvoll sein sollte.

Was kostet ein Teamcoaching?

Für Arbeitgeber ist die Frage interessant, welche Kosten mit einem Teamcoaching verbunden sein können. Die Höhe des Honorars wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, zum Beispiel: der Honorargestaltung des Coaching-Anbieters, der Qualifikation und Erfahrung des Coachs, angewandten Methoden, Umfang und Dauer des Teamcoachings.

Häufig werden Stundensätze angesetzt, die zwischen 100 und mehreren Hundert Euro pro Stunde liegen können. Längere Sitzungen und Seminare können auch pauschal abgerechnet werden. Hier kommt es maßgeblich auf die Dauer und den Aufwand an; die Kosten können zwischen mehreren Hundert und einigen Tausend Euro betragen. Hinzu kommen Umsatzsteuer und mögliche Spesen.

Für Arbeitgeber ist es sinnvoll, sich bei mehreren Coaching-Anbietern ein Angebot einzuholen. So können die Kosten und angebotenen Leistungen im Detail miteinander verglichen werden. Das macht es leichter, eine zielführende und wirtschaftliche Entscheidung für ein Teamcoaching-Angebot zu treffen.

Lohnt es sich, ein Teamcoaching zu nutzen?

Teamcoachings sind oft nicht günstig, vor allem, wenn sie über einen längeren Zeitraum genutzt werden. Macht es überhaupt Sinn, Teamcoaching-Angebote zu nutzen? Es kommt auf die Umstände an. Wenn ein Team schon länger und gut zusammenarbeitet, ist ein Teamcoaching optional. Ob ein Coach die Zusammenarbeit unter diesen Umständen spürbar positiv beeinflussen kann, ist nicht gesagt.

Anders sieht es aus, wenn es in einem Team Probleme gibt. Vielleicht arbeiten die Beteiligten nicht gut genug zusammen, es gibt Konflikte oder die Kommunikation ist verbesserungswürdig. In solchen Fällen kann ein Teamcoaching die Kooperation verbessern und dafür sorgen, dass das Team fortan bessere Leistungen erbringt oder effizienter zusammenarbeitet. Gibt es Probleme, ist es wichtig, nicht zu lange mit einem Coaching zu warten. Ansonsten können sich Konflikte verfestigen, was es umso schwieriger macht, die Gruppe wieder auf den richtigen Weg zu bringen.

Ein Teamcoaching kann auch in Fällen sinnvoll sein, in denen ein Team gerade erst gebildet wurde. Ein erfahrener Teamcoach kann die Zusammenarbeit der Beteiligten von Anfang an auf den richtigen Weg bringen und dem Team alles mitgeben, was es für eine erfolgreiche Kooperation benötigt. Diese Variante ist besonders dann eine Überlegung wert, wenn von den Leistungen eines Teams viel abhängt. Ebenso kann ein Teamcoaching nützlich sein, wenn es zu personellen Veränderungen in Teams oder strukturellen Änderungen kommt.

Mit diesen Tipps wird das Teamcoaching zum Erfolg

Ein Teamcoaching kann sich lohnen: Im besten Fall bringt es die Beteiligten weiter und verhilft ihnen zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit im Team. Im schlimmsten Fall hat es keinen spürbaren Effekt – für Firmen würde das rausgeworfenes Geld bedeuten. Dabei haben Arbeitgeber einen großen Einfluss darauf, ob ein Teamcoaching zum Erfolg wird. Es fängt bei der Auswahl eines Anbieters an: Entscheidend ist, einen Coach zu finden, der passende Methoden und Strategien anbieten kann.

Kompetenz und Erfahrung sollten die Kriterien bei der Entscheidung für ein Teamcoaching-Angebot sein, nicht der Preis. Ein hochwertiges, systemisches Teamcoaching hat in der Regel auch seinen Preis, während man von einem auffällig günstigen Coaching nicht allzu viel erwarten sollte. Es ist wichtig, darauf zu achten, welche Teamcoaching-Ausbildung der Coach vorzuweisen hat. Referenzen und persönliche Empfehlungen sind bei der Auswahl sehr hilfreich.

Arbeitgeber sind auch gefragt, wenn es darum geht, über den richtigen Zeitpunkt eines Teamcoachings zu entscheiden. Vor allem bei Problemen im Team lohnt es sich meist nicht, zu zögern. Die Probleme verfestigen sich sonst womöglich – mit der Folge, dass mehr Coaching-Sitzungen nötig sind, um sie zu lösen. Welche Dauer und Häufigkeit bei einen Teamcoaching sinnvoll sind, hängt von der Ausgangslage und den Zielen ab, die damit verbunden sind.

Auch die beteiligten Mitarbeiter tragen zum Erfolg eines Teamcoachings bei. Wichtig ist, dass sie offen für das Coaching sind und sich wirklich darauf einlassen. Je mehr sie sich einbringen und je besser sie mitarbeiten, desto besser ist meist auch das Ergebnis. Auch das können Arbeitgeber beeinflussen: Wie groß der Einsatz der Teammitglieder in einem Teamcoaching ist, hängt damit zusammen, wie die Kommunikation zwischen Arbeitgeber und Beteiligten abgelaufen ist. Arbeitgeber, die ihre Beschäftigten in ihre Überlegungen und Entscheidungen einbinden, haben meist auch motiviertere und engagiertere Mitarbeiter.

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