Traineeship: Sollten Sie ein Traineeprogramm in Betracht ziehen?

Ein Traineeship, häufig auch Traineeprogramm genannt, ist eine Form der Ausbildung für Personen, die gerade ein Studium abgeschlossen haben und in den Beruf einsteigen möchten. In diesem Programm erwerben die Teilnehmer sowohl praktische Erfahrung als auch die theoretischen Grundlagen. Was ein Traineeship konkret bedeutet und welche Vor- und Nachteile diese Form der Ausbildung hat, lesen Sie hier.

Eine Frau blättert durch Unterlagen, was ist ein Traineeship?

Traineeship: Was versteht man darunter?

Ein Traineeship ist eine Form der Ausbildung, die meist als strukturiertes Programm angeboten wird. In erster Linie richtet sich ein Traineeship an Absolventen, die ein Bachelor- oder Masterstudium abgeschlossen haben. Manche Firmen bieten jedoch auch Berufseinsteigern ohne Studium ein Traineeship an.

Um möglichst viele praktische Erfahrungen sammeln zu können, durchlaufen Trainees verschiedene Abteilungen und können so die Tätigkeiten, die in der Firma von den Mitarbeitern durchgeführt werden, kennenlernen. Bei internationalen Firmen können Trainees unter Umständen Teile ihrer Ausbildung im Ausland absolvieren und so interkulturelle Kompetenz erwerben und ihre Sprachkenntnisse verbessern.

Synonyme für Traineeships

Auch andere Bezeichnungen werden für das Programm verwendet, zum Beispiel:

  • Graduate Program
  • Future Leaders Program
  • Future Management Program

Die deutsche Bezeichnung für ein Traineeship ist zum Beispiel:

  • Nachwuchsprogramm
  • Nachwuchsführungskräfteprogramm
  • Einstiegsprogramm

Traineeships sind keine Praktika

Trainees sollte man nicht mit Praktikanten verwechseln. Anders als Praktikanten haben Trainees ihre Ausbildung bereits abgeschlossen. Ein weiterer Unterschied liegt in den Aufgaben, die Trainees übertragen werden. Da sie vollwertige Mitarbeiter sind, können sie schon anspruchsvolle Projekte und Tätigkeiten übernehmen. Die meisten Firmen unterstützen die Weiterbildung ihrer Trainees, indem sie diesen die Möglichkeit geben, Schulungen, Seminare oder Workshops zu besuchen.

Ein Traineeprogramm ist also besonders für Personen geeignet, die sich für eine möglichst schnelle Karriere in eine gute Ausgangsposition bringen möchten. Denn während des Programms erwerben sie solide Grundlagen und können mit Arbeitnehmern konkurrieren, die über mehr Berufserfahrung verfügen.

Auch für Personen, die sich beruflich umorientieren wollen, kann ein Traineeship eine attraktive Option sein. Dadurch, dass das Traineeship klar strukturiert und auf den täglichen Arbeitsablauf zugeschnitten ist, bekommen auch branchenfremde Personen schnell einen Eindruck von den Tätigkeiten und dem Unternehmen.

Ausbildung als Trainee: unterschiedliche Optionen

Es gibt verschiedene Schwerpunkte für das Traineeprogramm:

  1. Klassisches Traineeship: In dem klassischen Traineeprogramm liegt der Fokus auf einer möglichst breit gefächerten Ausbildung. So soll der Trainee nach dem Traineeship auf möglichst vielen Positionen eingesetzt werden können. Er oder sie durchläuft während des Programms die unterschiedlichen Abteilungen, um einen großen Überblick über die Möglichkeiten im Unternehmen zu bekommen. Auch für den Trainee ist das vorteilhaft. Wer nämlich noch nicht weiß, welche Richtung am besten zu den eigenen Fähigkeiten passt, kann während des Traineeships die passende Position entdecken.
  2. Fachtrainee: Ein Fachtraineeprogramm dagegen richtet sich an Absolventen, die bereits eine genaue Vorstellung davon haben, was sie beruflich machen möchten. Während dieses Traineeships werden die Absolventen ganz gezielt auf eine bestimmte Position im Unternehmen vorbereitet. Es geht bei dieser Ausbildung also nicht darum, einen möglichst breiten Überblick über das Unternehmen zu bekommen, sondern sich ausschließlich mit der Abteilungen vertraut zu machen, die zum späteren Fachbereich gehören.
  3. Management Trainee Programm: Wer es sich zum Ziel gesetzt hat, ganz nach oben zu kommen und später selbst Teil der Unternehmensführung zu werden, sollte sich für das Management Trainee Programm entscheiden. Diese Art des Traineeships ist noch ein wenig anspruchsvoller als die beiden bereits genannten Varianten. Der Schwerpunkt liegt auf Themen, die für die Leitung eines Unternehmens relevant sind, wie zum Beispiel operatives Management, Unternehmensführung und -organisation sowie Business Development.

Traineeship: die Vor- und Nachteile

Wie andere Arten der Ausbildung hat auch das Traineeship Vor- und Nachteile. Schauen wir uns an, welche das im Einzelnen sind.

Die Vorteile eines Traineeships:

  1. Sie sammeln praktische Erfahrung: Trainees bekommen in der Regel die Chance, eigene Projekte zu bearbeiten und so praktische Erfahrungen zu sammeln. Auch der Kontakt zu anderen Kollegen, die in diesem Berufsfeld arbeiten, wirkt sich günstig aus. Trainees erhalten wichtige Informationen und lernen vielleicht schon die ersten Tipps und Kniffe kennen. Das hilft dabei, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln.
  2. Sie erhalten gezieltes Training: Die meisten Traineeprogramme sind gut strukturiert und verfolgen ein klares Ziel. Die Trainees werden gezielt geschult und erhalten das nötige Werkzeug für den Job. Das fördert die berufliche Entwicklung.
  3. Sie haben einen Mentor an ihrer Seite: Häufig wird Trainees eine bestimmte Person zugewiesen, an die sie sich bei Fragen und Problemen wenden können und die sie während des gesamten Traineeships begleitet. Diese Person arbeitet in der Regel schon mehrere Jahre in dem Unternehmen und kennt die Abläufe. Trainees profitieren aber nicht nur von dem Wissen und der Erfahrung ihres Mentors. Sie werden häufig auch in sein Netzwerk aufgenommen, was ihnen bei ihrer weiteren Karriere hilft.
  4. Sie können sich ein Netzwerk aufbauen: Da Trainees unterschiedliche Abteilungen durchlaufen und mit verschiedenen Kollegen zusammenarbeiten, können sie sich auch selbst ein großes Netzwerk aufbauen. Diese Kontakte helfen auch dann, wenn Trainees nicht in diesem Unternehmen bleiben, sondern sich anderweitig bewerben möchten. Ein großes Netzwerk ist eben eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Karriere.

Die Nachteile eines Traineeships:

Die Ausbildung als Trainee hat auf der anderen Seite auch ein paar Aspekte, die nicht durchweg positiv sind. Trainees müssen zum Beispiel mit diesen Dingen rechnen:

  1. Sie bekommen eine geringere Bezahlung: Da ein Traineeship eine Form der Ausbildung ist, werden Trainees häufig nicht so gut bezahlt wie Absolventen, die sofort als reguläre Arbeitskraft ins Unternehmen einsteigen. Wenn Sie sich für ein Traineeship interessieren, müssen Sie diesen Punkt bedenken. Vor allem dann, wenn Sie für das Traineeship in eine andere Stadt ziehen und dort Ihren Lebensunterhalt ohne Hilfe bestreiten müssen. Die geringe Vergütung kann dann zu einer Herausforderung werden.
  2. Sie müssen sich zügig eine andere Stelle suchen: Traineeships dauern häufig zwischen sechs Monaten und zwei Jahren. Gerade bei den kürzeren Traineeships müssen Trainees daher meist schon zu Beginn der Ausbildung wieder auf Stellensuche gehen – sofern sie keine Übernahme mit dem Unternehmen nach dem Traineeship vereinbart haben.

Ein Traineeship kann eine lohnenswerte Option sein, um Ihre Karriere zu starten und wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Es bietet Ihnen die Möglichkeit, praktische Erfahrung zu sammeln, Ihre Fähigkeiten zu entwickeln und wertvolle Kontakte zu knüpfen. Allerdings sollten Sie auch die möglichen Nachteile, wie die finanzielle Vergütung und die zeitliche Begrenzung, berücksichtigen.

Bevor Sie sich für ein Traineeprogramm entscheiden, sollten Sie Ihre persönlichen Ziele und Umstände sorgfältig abwägen. Überlegen Sie, ob ein Traineeship Ihren langfristigen Karrierezielen entspricht und ob Sie bereit sind, die Herausforderungen anzunehmen. Wenn Sie bereit sind, sich zu engagieren und das Beste aus dieser Erfahrung zu machen, kann ein Traineeship der erste Schritt zu einer erfolgreichen Karriere sein.

Bildnachweis: Dean Drobot / Shutterstock.com

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