Bewerbung als Freelancer: So bewerben Sie sich für Projekte

Als Freelancer sind Sie auf Auftraggeber angewiesen, um Ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Unternehmen wiederum brauchen in vielen Bereichen Partner, die bestimmte Dienstleistungen für sie erledigen. Nur: wie kommen Sie zusammen? Wenn sich die Zusammenarbeit nicht über Kontakte ergibt, kann eine Bewerbung als Freelancer vielversprechend sein.

Dabei bewerben Sie sich als möglicher Partner für eine langfristige Zusammenarbeit oder für die Erfüllung einer bestimmten, zeitlich begrenzten Aufgabe. Wie eine Bewerbung als Freelancer aufgebaut ist und welche Aspekte dabei entscheidend sind, erfahren Sie in diesem Ratgeber-Artikel.

Bewerbung als Freelancer: So bewerben Sie sich für Projekte

Warum sich eine Bewerbung als Freelancer lohnen kann

Viele Unternehmen beschäftigen Freelancer. Sie sind nicht beim Unternehmen direkt angestellt, sondern selbständig tätig. Als Freiberufler arbeiten sie bei bestimmten Aufträgen mit dem Unternehmen zusammen. Der Freelancer ist oft ein freier Mitarbeiter und kann sowohl einen Arbeitsplatz in der Firma nutzen als auch vom eigenen Büro aus arbeiten. Die möglichen Kooperationsformen sind vielfältig. Entlohnt wird die Arbeit des Freelancers auf Honorarbasis, etwa nach Stunden- oder Tagessätzen oder Pauschalen.

Wenn Sie als Freelancer tätig sind, kennen Sie das Problem: Sie brauchen genügend Aufträge, um über die Runden zu kommen und sich bestenfalls noch ein finanzielles Polster anlegen zu können. Wenn die Aufträge gerade rar sind oder Sie Ihren Auftraggeberstamm erweitern möchten, kann es sich lohnen, direkt auf mögliche Partner zuzugehen. Denn viele Firmen suchen flexible Freelancer für bestimmte Aufgaben.

Akquise gehört zur Arbeit als Freiberufler dazu. Sie ist nichtsdestotrotz vielen Selbständigen ein Graus: Viele gehen lieber ihrer eigentlichen Tätigkeit nach als sich mit dem Selbstmarketing zu beschäftigen. Wer einen ausreichend großen Auftraggeberkreis hat, der bleibt oft gerne dabei. Dabei könnten andere Aufträge lukrativer sein – oder inhaltlich erfüllender. Um solche Aufträge abgreifen zu können, müssen Sie sich in vielen Fällen aktiv darum bewerben. Mit aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen überzeugen Sie den möglichen Auftraggeber.

Wie sieht eine Bewerbung als Freelancer aus?

Eine Bewerbung als Freelancer ist in vielen Fällen eine Initiativbewerbung. Der Freiberufler hat gehört oder gelesen, dass ein Unternehmen ein neues Projekt ins Leben gerufen hat oder sein Tätigkeitsfeld erweitert. Wer hier auf dem Laufenden bleibt und mitdenkt, kann seine Dienste passgenau anbieten. In anderen Fällen hat der Auftraggeber explizit nach Partnern gesucht, etwa in einem Freelancer-Portal.

Mit einer Bewerbung empfehlen Sie sich für ein bestimmtes Projekt oder für eine längerfristige Zusammenarbeit. Sie präsentieren dabei Ihre bisherigen Projekte, Erfolge und Kompetenzen, und zwar immer mit Blick auf die mögliche neue Aufgabe. Zeigen Sie dem Auftraggeber, dass Sie genau die richtige Person für den Job sind. Eine Bewerbung als Freelancer muss unbedingt auf das jeweilige Projekt zugeschnitten sein.

Eine solche Bewerbung unterscheidet sich zum Teil deutlich von einer Bewerbung als Angestellter. Der Auftraggeber möchte schließlich keinen neuen Mitarbeiter einstellen, sondern von Fall zu Fall den besten Partner finden. Das bedeutet, dass alle Bewerbungsunterlagen Ihre Eignung für eine bestimmte Aufgabe unterstreichen müssen. Für den Lebenslauf und das Anschreiben gelten ebenso andere Regeln als bei einer regulären Bewerbung wie für die Anlagen der Bewerbung.

Das Anschreiben und was dabei wichtig ist

Im Aufbau und der Struktur ähnelt das Anschreiben bei einer Bewerbung als Freelancer einem regulären Anschreiben. Auch hier gilt: Schneiden Sie Ihr Schreiben so exakt wie möglich auf den potenziellen Auftraggeber zu. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Text einen klar erkennbaren roten Faden hat und keine irrelevanten Informationen enthält. Auch die Sprache ist wichtig: Schreiben Sie auf den Punkt, nutzen Sie kurze Sätze und lieber Verben als lange Nomen. Das macht es einfacher, den Text zu lesen, und wirkt mitreißender.

Für Freelancer geht es beim Anschreiben darum, die eigenen Schwerpunkte und Kompetenzen in Bezug auf das Projekt, um das es geht, darzulegen. Nennen Sie frühere Projekte, die Sie für dieses Projekt qualifizieren, und führen Sie Erfolge an. Der Verantwortliche vom Unternehmen muss durch Ihr Anschreiben erfahren, warum Sie der passende Bewerber für die Aufgabe sind. Stellen Sie sich als Problemlöser dar und achten Sie darauf, Ihre Vorzüge darzustellen – etwa Ihre flexible Verfügbarkeit, eine schnelle Arbeitsweise oder ein besonders guter Service.

Soft Skills sind bei einer Bewerbung als Freelancer nicht entscheidend

Die Darstellung persönlicher Merkmale, wie sie für reguläre Anschreiben typisch ist, ist bei einer Bewerbung als Freelancer weniger wichtig. Ihre Soft Skills mögen an der einen oder anderen Stelle bemerkbar sein. Ob Sie teamfähig und verantwortungsbewusst sind, ist aber für den Auftraggeber weniger wichtig, als dass Sie die Aufgabe zufriedenstellend ausführen können. Ins eigentliche Team müssen Sie schließlich nicht passen.

Am Schluss Ihres Schreibens sollten Sie wie beim Anschreiben üblich auf ein persönliches Kennenlernen zu sprechen kommen. Sprechen Sie jedoch nicht von einem „Bewerbungsgespräch“, denn darum handelt es sich ja im klassischen Sinn nicht. Drücken Sie lieber aus, dass Sie Ihre Ideen gerne persönlich besprechen möchten.

Bisherige Projekte und Erfolge im Lebenslauf nennen

Noch deutlicher als das Anschreiben unterscheidet sich der Lebenslauf als Freelancer von jenem Dokument, das für reguläre Bewerbungen typisch ist. Eine lückenlose Aufzählung aller Erfahrungen, die Sie gesammelt haben, ist nicht gefragt. Vielmehr sollten Sie nur das erwähnen, was unmittelbar für das angestrebte Projekt wichtig erscheint.

Dazu zählen zum Beispiel vergleichbare Projekte, die Sie schon gemacht haben. Auch Erfolge sollten genannt werden, weil sie für sich sprechen und ein wichtiges Argument in eigener Sache sind.

Beschreiben Sie Ihre bisherigen Projekte möglichst anschaulich. Sie können dazu stichpunktartig aufführen, welche Aufgaben mit einem Projekt verbunden waren. Rücken Sie immer die Tätigkeiten in den Vordergrund, die mutmaßlich für die angestrebte Zusammenarbeit besonders wichtig sind.

Ihren Bildungsweg sollten Sie kurz benennen. Entscheidend ist nur der höchste Abschluss. Wenn Sie vor Ihrer Selbständigkeit Stellen hatten, die mit dem angestrebten Projekt zusammenhängen, führen Sie diese auf. Hobbys und andere private Interessen sind im Lebenslauf als Freelancer überflüssig.

Aussagekräftige Referenzen anhängen

Auch eine Bewerbung als Freelancer sollte Anlagen enthalten. Statt Arbeitszeugnissen können Sie Referenzen anhängen. Referenzen sind eine Empfehlung und erfüllen denselben Zweck wie ein Arbeitszeugnis. Sie sind aber das Ergebnis einer freiberuflichen Zusammenarbeit. Sie können dazu Auftraggeber bitten, eine Empfehlung für Sie zu verfassen. Besonders eignen sich dafür langjährige Partner, bei denen Sie überzeugt sind, dass sie mit Ihrer Arbeit sehr zufrieden sind. Je glaubhafter das Lob, desto eher überzeugt es den Empfänger Ihrer Bewerbung.

Wenn Sie speziell für eine Bewerbung nach einer Referenz bitten, können Sie den Referenzgeber bitten, bestimmte Aspekte in den Vordergrund zu rücken. So kann auch ein Empfehlungsschreiben auf das Projekt zugeschnitten werden. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Referenz den gewünschten Effekt hat.

Nicht jeder Auftraggeber hat Lust, ein langes Referenzschreiben aufzusetzen. Alternativ können Sie verschiedene Auftraggeber darum bitten, Ihnen kurze Zitate als Empfehlung zu schicken. Diese Zitate können Sie dann als Zusammenschau und versehen mit dem jeweiligen Autor an Ihr Anschreiben und Ihren Lebenslauf anhängen.

Sorgen Sie für eine optimale Online-Präsenz

Wenn Sie sich für eine Zusammenarbeit bewerben, können Sie davon ausgehen, dass der mögliche Partner Sie online sucht. Deshalb ist es unerlässlich, dass Sie eine aktuelle und ansprechende Website vorweisen können. Dort sollte der Verantwortliche detaillierte Informationen über Sie finden, etwa zu Ihrer Vita oder den Schwerpunkten Ihrer Arbeit. Auch kurze Referenzen können Sie hier einbauen. Arbeitsproben einzubinden kann ebenfalls sinnvoll sein.

Nicht nur die eigene Internetpräsenz ist für Freelancer wichtig. Es ist sinnvoll, zusätzlich Profile bei einschlägigen Karrierenetzwerken zu haben. Eine reine Anmeldung bei LinkedIn oder Xing ist jedoch nicht ausreichend. Füllen Sie Ihr Profil mit Leben, vernetzen Sie sich mit Kontakten und rufen Sie sich bei ehemaligen Partnern immer mal wieder in Erinnerung.

Sie können auch eigene Beiträge absetzen und sich an Diskussionen in Gruppen beteiligen. Halten Sie Ihre Profile immer up to date und sorgen Sie dafür, dass sie die Informationen enthalten, die einen möglichen Auftraggeber besonders interessieren.

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