Deduktion: Hilfreich privat und im Job

Wer eins und eins schnell zusammenzählen kann, hat beruflich und privat Vorteile. Die Deduktion ist eine Methode, um schnell zu Rückschlüssen zu gelangen. Wie diese Methode funktioniert und wie Sie Ihr logisches Denken trainieren können, erfahren Sie hier.

Ein Mann denkt nach, was ist Deduktion?

Deduktion Bedeutung: Was ist Deduktion?

Der Begriff Deduktion leitet sich von dem lateinischen Substantiv deductio ab. Wörtlich übersetzt bedeutet dies „Abzug“; es wird aber auch im Sinne von „ableiten“ verwendet. Die Deduktion ist eine Methode, mit der man zu Ergebnissen gelangen möchte, indem man Rückschlüsse aus den bekannten Informationen zieht.

Beispiel für deduktives Denken

Eines der bekanntesten Beispiele für die deduktive Denkmethode lautet folgendermaßen: „Alle Menschen sind sterblich. Sokrates ist ein Mensch, daher ist er auch sterblich.“

Aus den vorliegenden Kriterien – Menschen sind sterblich und Sokrates ist ein Mensch – wird eine Schlussfolgerung gezogen: Auch Sokrates ist sterblich.

Diese Methode beruht also auf reinem Denken und logischen Schlüssen. Die empirische Wissenschaft dagegen verlangt Beweise für ihre Behauptungen. Wissenschaftler hätten, wenn sie der Empirie folgen, überprüfen müssen, ob Sokrates wirklich sterblich ist.

Induktion und Deduktion: Die Unterschiede

In der Logik treten Induktion und Deduktion häufig zusammen auf, denn sie sind das Gegenteil voneinander. Auch die Induktion hat einen lateinischen Wortursprung: inductio bedeutet „Hereinführen“. Vielen ist der Begriff „Induktionsbeweis“ bekannt. Dabei leitet man von vielen Einzelbeispielen einen allgemeinen Zusammenhang ab.

Hier noch einmal die beiden Begriffe in der Gegenüberstellung:

  1. Deduktion: Mit dieser Methode möchte man zu speziellen Ergebnissen kommen, indem man allgemeine Fakten oder Kriterien betrachtet.
  2. Induktion: Dabei sieht man sich spezielle Gegebenheiten an und möchte daraus eine allgemeine Aussage ableiten.

Deduktion: Wie sie im Job helfen kann

Im Job – und natürlich auch im Privatleben – stehen immer wieder Entscheidungen an. Man soll das sogenannte Bauchgefühl zwar in seine Entscheidungen einbeziehen, jedoch besteht hier die Gefahr, dass man sich zu sehr von seinen Emotionen beeinflussen lässt.

Wir alle kennen doch Situationen, in denen wir uns von unseren Gefühlen übermannen lassen. Zum Beispiel wenn unsere Frustrationstoleranz aufgebraucht ist und wir den Impuls verspüren, alles hinzuschmeißen. Nur selten trifft man in einer solchen Situation gute Entscheidungen.

Wer sich stattdessen logisch – also mit deduktivem oder induktivem Denken – mit der Sachlage befasst, hat die Chance, zu einem nachhaltigeren Ergebnis zu kommen. Das ist nicht nur gut für den beruflichen Fortschritt, sondern kann auch zu einem entspannteren Privatleben verhelfen.

Bei analytischen Berufen kann man sich nicht nur von seinen Gefühlen leiten lassen. Mathematiker oder Statiker, die sich ausschließlich auf ihre Intuition verlassen, machen den Job vermutlich nicht lang. Auch Ärzte, Anwälte oder Handwerker können nicht nur auf ihr Bauchgefühl hören, sie müssen auch die „harten Fakten“ beachten.

Die Vorteile des logischen Denkens

Wer logisch denkt und alle Faktoren und Kriterien in Betracht zieht, die für die jeweilige Sache von Belang sein könnten, der wird umsichtiger handeln. Deduktion und logisches Denken bedeuten nämlich nicht, dass wir die wichtigsten Punkte nur vor einem Entschluss beachten.

Deduktion und Induktion sind außerdem bestens geeignet, um nach einem Entschluss oder einer Handlung zu überprüfen, ob alles bestmöglich gelaufen ist. Wer die Zusammenhänge sieht und versteht, warum das Projekt nicht den gewünschten Erfolg hatte, kann daraus Lehren für die Zukunft ziehen.

Daher überprüfen Personaler in Vorstellungsgesprächen häufig, ob der Bewerber zu deduktivem Denken in der Lage ist oder ob er sich fast vollkommen auf sein Bauchgefühl und damit seine Emotionen verlässt.

Deduktion lernen: So kann es gelingen

Sie haben das Gefühl, dass Sie sich zum überwiegenden Teil auf Ihr Gefühl verlassen und Ihnen ein wenig mehr Deduktion nicht schaden könnte? Dann sollten Sie unsere Tipps ausprobieren, mit denen Sie Deduktion lernen und verbessern können:

  1. Logikübungen: Wer seine Fähigkeiten im deduktiven und induktiven Denken verbessern möchte, der sollte sich zunächst an Logikübungen versuchen. Damit trainiert man sein logisches Verständnis und kann im besten Fall seine neu erlernten Fähigkeiten bei der nächsten Entscheidung sofort anwenden.
  2. Lesen: „So ein bisschen Bildung ziert den ganzen Menschen“: Das wusste schon Heinrich Heine. Jedoch ist Bildung nicht nur eine Zier, sondern kann Ihnen sogar dabei helfen, bessere Entscheidungen zu treffen. Denn je mehr wir wissen, umso mehr Erfahrungen haben wir parat, wenn wir uns zwischen verschiedenen Optionen entscheiden müssen. Wir müssen diese Erfahrungen nämlich gar nicht selbst gemacht haben. Es reicht, wenn wir aus der Literatur oder aus dem Leben anderer genügend Fälle kennen, die wir für unsere Deduktion heranziehen können.
  3. Beobachten: Das menschliche Gehirn lässt sich unser ganzes Leben lang trainieren. Zwar können Kinder noch viel schneller lernen als Erwachsene, das heißt aber nicht, dass wir mit dem Eintritt ins Berufsleben keine neuen Dinge mehr erlernen könnten. Es dauert einfach nur ein wenig länger. Lassen Sie sich davon jedoch nicht entmutigen, sondern nutzen Sie Ihre Möglichkeiten und trainieren Sie Ihr deduktives Denken. Zum Beispiel indem Sie Ihr Umfeld möglichst genau beobachten. Versuchen Sie selbst kleinste Details wahrzunehmen: Welche Socken trägt Kollege Meier aus dem Controlling heute? Hat die Assistentin eine neue Brosche und wie sieht der Bildschirmschoner der Kollegin eigentlich genau aus? Je mehr und besser Sie beobachten, umso mehr trainieren Sie Ihr deduktives Können. Denn wie wir wissen ist Deduktion die Fähigkeit, anhand verschiedenster Kriterien und Fakten zu einem Ergebnis zu kommen.

Bildnachweis: Stockbakery / Shutterstock.com

Nach oben scrollen