Duale Ausbildung 2023: Tipps für ihren Ausbildungsstart

Die duale Ausbildung ist auch im Jahr 2023 ein Ausbildungssystem, das in Deutschland gern genutzt wird. In der dualen Ausbildung, die auch als betriebliche Ausbildung bezeichnet wird, lernen Azubis sowohl in der Berufsschule als auch im Ausbildungsbetrieb das „Handwerkszeug“ für ihren Ausbildungsberuf. Welche Vor- und Nachteile das Ausbildungssystem der dualen Ausbildung hat und mit welchem Gehalt Azubis rechnen dürfen, erfahren Sie hier.

Eine Frau macht eine duale Ausbildung als Hotelfachfrau

Definition duale Ausbildung: Was ist das?

Die duale Ausbildung ist die Art und Weise, wie die Mehrzahl der Auszubildenden in Deutschland einen Beruf erlernt. Das duale Ausbildungssystem spielt hierzulande eine zentrale Rolle. Über viele Jahre wurde Deutschland für sein Ausbildungssystem bewundert und auch heute noch ist die duale Ausbildung ein wichtiger Faktor für wirtschaftlichen Erfolg

Das Wort „dual“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „zwei“ oder „zwei enthaltend“. Damit meint man, dass der Azubi sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule die Kenntnisse und Fähigkeiten erwirbt, um seinen Beruf später selbstständig und ohne Anleitung ausüben zu können. Da ein Teil der Fähigkeiten für den Beruf im Betrieb erlernt wird, heißt die duale Ausbildung auch betriebliche Ausbildung. Beide Begriffe können synonym genutzt werden.

In der Regel werden dual ausgebildete Azubis an einem oder zwei Tagen pro Woche in der Berufsschule unterrichtet. Es gibt aber auch Ausbildungsberufe, in denen der Unterricht in der Berufsschule in Blockform stattfindet. Dabei müssen die Azubis nicht jede Woche die Schulbank drücken, in bestimmten Zeiträumen dafür aber mehrere Tage oder Wochen am Stück.

Gemäß Berufsbildungsgesetz (BBiG) ist es das Ziel der dualen Ausbildung, dass der Auszubildende die sogenannte „berufliche Handlungsfähigkeit“ erwirbt. Was damit im Detail bedeutet, hängt von der jeweiligen Ausbildung ab – schließlich stellen unterschiedliche Ausbildungen unterschiedliche Anforderungen an die Azubis.

Aus diesem Grund gibt es spezifische Ausbildungsordnungen für die einzelnen Berufe, in denen die Lernziele eigens geregelt sind.

Duale Ausbildungsberufe: Welche gibt es?

Es gibt sehr viele Berufe, die im Rahmen der dualen Ausbildung erlernt werden können. Wer sich genauer über die verschiedenen Berufe und Berufsbezeichnungen informieren möchte, der kann sich auf der Seite der Bundesagentur für Arbeit umsehen. Die folgenden Ausbildungsberufe können zum Beispiel in einer dualen Ausbildung 2023 erlernt werden:

  • Elektroniker
  • Industriemechaniker
  • Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik
  • Kraftfahrzeugmechatroniker
  • Maler und Lackierer
  • Bankkaufmann
  • Kaufmann im Einzelhandel
  • Hotelfachmann

Duale Ausbildung 2023: Dauer und Gehalt

Für eine duale Ausbildung im Jahr 2023 gilt, dass der Ausbildungsstart individuell unterschiedlich sein kann. Zwar beginnt die Mehrzahl der Ausbildungen am 1. August oder am 1. September. Es gibt jedoch auch Ausbildungsberufe, in denen die Ausbildung am 1. Februar, 1. März oder am 1. April beginnt. Besonders in der Hotellerie und Gastronomie oder in der Gesundheitsbranche finden sich diese abweichenden Starttermine.

Die Dauer der dualen Ausbildung hängt vom gewählten Ausbildungsberuf ab. In der Regel kann man davon ausgehen, dass die duale Ausbildung auch 2023 zwischen zwei und dreieinhalb Jahren dauert.

Auszubildende, die besonders gute Leistungen zeigen, können die Ausbildung jedoch auf Antrag verkürzen. Sollte der Azubi einen vergleichbaren Beruf erlernt haben und nun eine zweite Ausbildung machen, ist es unter Umständen möglich, die Zeiten der ersten Ausbildung anzurechnen, sodass sich die Dauer der zweiten Ausbildung verkürzt. Die Details hängen vom Einzelfall ab.

Die Gehälter dieser Ausbildungsberufe unterscheiden sich erheblich. Verschiedene Faktoren haben einen Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung. Dazu zählen:

  • Branche
  • Standort des Ausbildungsbetriebs
  • Vorhandener Tarifvertrag
  • Lehrjahr

2021 hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) eine Studie zum Thema Gehalt in der Ausbildung veröffentlicht. Darin ist zu lesen, dass Auszubildende in Deutschland durchschnittlich 987 Euro (Brutto) pro Monat verdienen. Je nach Ausbildungsberuf kann die Ausbildungsvergütung aber deutlich höher oder niedriger ausfallen.

Als angehender Mechatroniker oder Sozialversicherungsfachangestellter verdient man in der Ausbildung besonders gut. Weniger gut sind die Gehaltsaussichten allerdings als Frisör, Florist oder Bäcker.

Seit 2020 gilt für Azubis ein gesetzlicher Mindestlohn, auch in der dualen Ausbildung: Azubis müssen seither mindestens 515 Euro Ausbildungsvergütung pro Monat erhalten. Es steht dem Ausbildungsbetrieb natürlich frei, mehr zu bezahlen. Unter Umständen ist er durch einen Tarifvertrag dazu sogar verpflichtet.

Duale Ausbildung: die Vor- und Nachteile

Die duale Ausbildung hat einige Vorteile gegenüber anderen Ausbildungssystemen, etwa der schulischen Ausbildung. Wer sich für eine schulische Ausbildung interessiert, muss unter Umständen eine beachtliche Summe Geld bezahlen, um die Ausbildung absolvieren zu können:

  • Erzieher
  • Kosmetiker
  • Physiotherapeut
  • Ergotherapeut
  • Heilerziehungspfleger

Diese Ausbildungsberufe werden häufig als sogenannte schulische Ausbildungen angeboten. Je nach Anbieter kann man dabei nicht von den Vorteilen einer dualen Ausbildung profitieren.

Die Vorteile einer dualen Ausbildung 2023

Auch im Jahr 2023 haben duale Ausbildungen einige Vorzüge gegenüber anderen Ausbildungsformen:

  1. Azubis verdienen Geld: Wer eine duale Ausbildung macht, erhält eine Ausbildungsvergütung, also Geld. Das Gehalt in der Ausbildung wird von Jahr zu Jahr mehr. Im dritten Lehrjahr verdient ein Azubi also mehr als im ersten Lehrjahr.
  2. Azubis lernen in der Schule und im Betrieb: Die duale Ausbildung hat sowohl theoretische als auch praktische Aspekte. Im Ausbildungsbetrieb lernen die Azubis handwerkliche Fähigkeiten. In der Schule werden sie mit den übrigen Grundlagen für den Beruf vertraut gemacht. Zusätzlich gibt es in der Berufsschule auch noch Unterricht in Deutsch, Mathematik und einer Fremdsprache.
  3. Azubis haben gute Chancen: Auch im Jahr 2023 haben Azubis, die sich für eine duale Ausbildung interessieren, gute Chancen. Denn Betriebe suchen nach wie vor hängeringend nach guten und motivierten Auszubildenden. Mit anderen Worten: Wer im Jahr 2023 auf die Suche nach einem Ausbildungsplatz für eine duale Ausbildung geht, der wird voraussichtlich einen Ausbildungsplatz erhalten.
  4. Chance auf Übernahme: Azubis, die sich in ihrer Ausbildung anstrengen und gute Noten haben, werden in vielen Fällen nach der Ausbildung übernommen. Sie müssen nach der Ausbildung nicht auf Jobsuche gehen und in einem anderen Unternehmen neu anfangen.

Die Nachteile einer dualen Ausbildung 2023

Die duale Ausbildung hat allerdings auch im Jahr 2023 einige Nachteile:

  1. Qualität der Ausbildung vom Ausbildungsbetrieb abhängig: Die Inhalte der Ausbildung sind in der Ausbildungsordnung geregelt. Doch leider gibt es immer wieder Betriebe, die sich daran nicht halten und den Azubi lediglich als Handlanger einsetzen. Eine gründliche Ausbildung findet in solchen Betrieben oft nicht statt.
  2. Neuer Tagesablauf kann anstrengend sein: Azubis, die direkt von der Schule in eine duale Ausbildung wechseln, sind mitunter überfordert. Denn plötzlich endet die Pflicht nicht mehr wie bisher um die Mittagszeit, sondern erst am späten Nachmittag. Das geht automatisch mit weniger Freizeit einher – vor allem, weil neben der Arbeitszeit auch noch Vorbereitungszeit für Tests und Klassenarbeiten benötigt wird.

Bildnachweis: New Africa / Shutterstock.com

Nach oben scrollen