Was ist Microlearning? Ansatz, Beispiele und Vorteile

Microlearning kann ein nützlicher Ansatz sein, um in kurzer Zeit effektiv zu lernen. Hier erfahren Sie, was hinter dem Konzept steckt, wie Mikrolernen praktisch aussehen kann und was wichtig ist, wenn Sie Ihr Wissen und Ihre Fähigkeiten über Microlearning ausbauen möchten.

frau nutzt smartphone fuer microlearning

Was ist Microlearning? Microlearning-Definition und Grundlagen

Bei Microlearning handelt es sich um eine innovative Form des Lernens. Der Ansatz des Mikrolernens basiert auf kleinen, übersichtlichen Lerneinheiten, über die Lernende sich Wissen häppchenweise aneignen können. Dadurch soll das Lernen besonders effizient gestaltet werden.

Microlearning-Inhalte können in verschiedenen Formen angeboten werden. Kurze Videos sind ein Beispiel, ebenso wie Apps, die mit kompakten Lerneinheiten arbeiten, Quizfragen, Podcasts, Infografiken oder Podcasts mit kürzeren Folgen.

Diese Microlearning-Beispiele zeigen, wie groß die Bandbreite ist:

  • Sprachlern-Apps wie Duolingo oder Babbel arbeiten mit kompakten Lerneinheiten, die jeweils nur wenige Minuten beanspruchen. Sie setzen auf interaktive Inhalte wie Hörübungen, Sprachübungen oder Quizfragen.
  • Sich neues Wissen anzueignen, muss nicht lange dauern, jedenfalls nicht am Stück. Wer in kurzer Zeit mehr wissen möchte, kann Erklärvideos bei YouTube und Co ansehen, kürzere Podcastfolgen hören oder auf Nachrichten-Webseiten Zusammenfassungen lesen.
  • Neue Fähigkeiten können Sie sich ebenfalls in Form von Microlearning aneignen, zum Beispiel durch YouTube-Videos oder übersichtliche Anleitungen auf Blogs. Es gibt zudem professionelle Anbieter, die kompakte Kurse in Bereichen wie Business, IT, Wissenschaft oder Mathematik anbieten.
  • Programmieren lernen mit Mikrolernen kann genauso gut funktionieren. Es gibt verschiedene Apps und Programme wie SoloLearn oder Mimo, die auf kurzen Lektionen und Mini-Übungen basieren.
  • Auch wissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen Inhalten von Mathematik bis Logik können sich Lernende in kurzen Lektionen nähern – zum Beispiel über ein Angebot wie Brilliant, wo es um Kompetenzen von Mathematik über Wissenschaft bis zu Data Science geht.

Die Vorteile von Microlearning

Egal, ob in der Schule, im Studium, im Job oder einfach privat aus Neugier an bestimmten Themen: Microlearning bietet als Ansatz zahlreiche Vorteile für Lernende. Dass Mikrolernen immer beliebter wird, wenn es um die Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten geht, hat gute Gründe.

Die unterschiedlichen Formate, in denen Microlearning angeboten wird, sorgen dafür, dass für jede Präferenz und jeden Lerntyp das Richtige dabei ist. Dabei wird das „Häppchen-Lernen“ als besonders effektive Lernform verstanden, die wenig Zeit beansprucht, aber eine große Wirkung haben kann. Gleichzeitig fördert Microlearning die Wiederholung von Lerninhalten, was essenziell ist, um sie langfristig abzuspeichern. Damit ist das Lernen häufig besonders nachhaltig.

Mikrolernen kann nicht nur eine gute Möglichkeit sein, das Lernen zu optimieren. Es macht mit solchen Angeboten auch oft mehr Spaß und kann dadurch die Motivation der Lernenden steigern, am Ball zu bleiben – eine wichtige Erfolgsgrundlage. Microlearning ist besonders abwechslungsreich und unterhaltsam. Kleine Lernhäppchen verschaffen Nutzern häufige Erfolgserlebnisse, was ebenfalls motivierend ist.

Kompakte Lerneinheiten sorgen dafür, dass Lernende beim Microlearning sehr flexibel sind. Schon wenige Minuten reichen aus, um sich neues Wissen oder neue Fähigkeiten anzueignen. Oft ist das zu beliebigen Zeiten und unabhängig von einem bestimmten Ort möglich. Dadurch können Lernende sich zum Beispiel auf einer Busfahrt weiterbilden oder eine kurze Pause bei der Arbeit spielerisch mit Lerninhalten verbringen.

Flexibilität bieten Microlearning-Angebote außerdem im Hinblick auf den Lernfortschritt. Viele Angebote passen sich individuell an den jeweiligen User an und bieten ihm genau die Lerneinheiten, die ihn voranbringen. Dadurch sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass jemand frustriert aufgibt, weil es ihm zu schnell geht oder er sich in komplexen Themen nicht zurechtfindet.

Einsatzbereiche: Für diese Zwecke kann sich Microlearning anbieten

Microlearning kann in verschiedenen Bereichen und für unterschiedliche Zwecke genutzt werden, um so effektiv und effizient wie möglich zu lernen. Hier finden Sie einige Beispiele für mögliche Einsatzbereiche des Mikrolernens.

Privates Lernen

Viele Microlearning-Formate machen Spaß und fühlen sich gar nicht nach dem „typischen“ Lernen an. Deshalb eignen sie sich besonders gut, um privat neue Kompetenzen oder neues Wissen zu erwerben. Flexibles Lernen in kleinen Einheiten lässt sich oft selbst in volle Tage integrieren, was den Erfolg fördert.

Schule und Studium

In Schule und Studium gibt es immer etwas zu lernen, um sich auf Prüfungen vorzubereiten und voranzukommen. Unterrichts- und Studieninhalte können durch Microlearning besonders einfach und effektiv vertieft werden. Lernende, aber auch Lehrende können dazu mit kurzen Videos, interaktiven Übungen oder Quizzen arbeiten, um das Lernen zu fördern. Bei der Test- und Klausurvorbereitung kann Microlearning ebenfalls nützlich sein, beispielsweise mit übersichtlichen Zusammenfassungen oder Lernkarten.  

Mitarbeiterschulungen und Jobtrainings

Microlearning eignet sich sehr gut, um neue Mitarbeiter einzuarbeiten oder Arbeitskräfte in bestimmten Themen zu schulen. Entsprechende Angebote können bei der Weiterbildung helfen, spezifische Kompetenzen zu vermitteln. Durch kurze, prägnante Lerneinheiten können die Beschäftigten flexibel lernen.

Vermarktung von Angeboten

Der Microlearning-Ansatz kann sich auch bewähren, wenn es darum geht, die Angebote von Unternehmen an den Mann (und die Frau) zu bringen. So könnten zum Beispiel kurze Videos genutzt werden, um Interessenten die Vorteile und Funktionen von Produkten und Dienstleistungen näherzubringen. Eine ansprechende Aufbereitung kann die Erfolgsrate zusätzlich erhöhen.

Lernen neuer Sprachen

Zum Sprachenlernen ist Mikrolernen dank kurzer, interaktiver Lektionen sehr gut geeignet. Vokabeln und Grammatik bleiben durch kompakte Einheiten eher im Gedächtnis. Außerdem sinkt die Hemmschwelle, sich mit der jeweiligen Sprache zu befassen, wenn eine Lektion nur wenige Minuten dauert. Gamification-Elemente sorgen zudem dafür, dass das Lernen besonders Spaß macht.

Auffrischung von Wissen

Microlearning ist eine gute Möglichkeit, schon vorhandenes Wissen aufzufrischen und Lerninhalte zu festigen. Regelmäßige Wiederholungen in kleinen Einheiten sorgen dafür, dass das Wissen langfristig im Gehirn verankert wird.

Microlearning-Tools effektiv nutzen: Tipps für eine erfolgreiche Anwendung

Microlearning-Angebote sind eine gute Möglichkeit, sich neues Wissen anzueignen und Kompetenzen zu vermitteln. Sie selbst können solche Tools nutzen, um sich im Job weiterzubilden, eine Sprache zu lernen oder Ihr Wissen in einem Gebiet zu vertiefen, das Sie brennend interessiert. Ebenso ist es in einem beruflichen Kontext möglich, Microlearning-Methoden in Teams oder bei einzelnen Beschäftigten anzuwenden, um sie zu schulen oder ihre Qualifikationen zu fördern.

Manchmal geht es bei Microlearning nur darum, nach und nach Wissen und Fähigkeiten zu erwerben. Lernen ist dann ein Selbstzweck. In anderen Fällen ist mit dem Lernen ein bestimmtes Ziel verknüpft. In solchen Fällen ist es sinnvoll, klare Lernziele festzulegen, bevor Sie mit dem Microlearning beginnen oder Mitarbeitern entsprechende Inhalte bereitstellen. Machen Sie sich einen möglichst detaillierten Plan, auf den Sie schrittweise hinarbeiten können – das erhöht die Erfolgswahrscheinlichkeit, weil das Vorhaben damit konkreter wird.

Wenn Sie Microlearning für andere planen, sollten Sie deren Wissensstand, Bedürfnisse und Präferenzen kennen und berücksichtigen. Das ermöglicht es Ihnen, die besten Angebote auszuwählen und sie individuell für die Anwenderinnen und Anwender zu planen. Es ist grundsätzlich hilfreich, wenn das Lernen so spaßig und abwechslungsreich wie möglich gestaltet werden kann. Dabei helfen ansprechende Lerninhalte, interaktive Formate und unterschiedliche Lernformen.

Elemente wie Quizfragen und Übungen können das Engagement der Lernenden fördern. Bei der Auswahl von Microlearning-Tools wie Software oder Apps kommt es darauf an, dass das betreffende Angebot ausgereift und von hoher Qualität ist. Dazu gehört es, dass Informationen inhaltlich korrekt sind, aber auch, dass Anwendungen stabil laufen und nutzerfreundlich sind. Nur dann werden sie auch in der Praxis gern genutzt.

Tools und Plattformen, die sich für Microlearning anbieten können

Egal, ob im Joballtag, im Studium oder in der Schule: Microlearning kann sehr hilfreich sein, um sich neues Wissen anzueignen und bestehende Kompetenzen zu vertiefen. Für ein erfolgreiches Lernen braucht es allerdings geeignete Tools und Plattformen. Was nötig und sinnvoll ist, hängt davon ab, welches Ziel jemand beim Microlearning verfolgt.

Angenommen, Sie möchten sich im Job weiterbilden oder ihr Wissen in einem bestimmten Bereich privat vertiefen. Dann sollten Sie sich als Erstes einen Überblick über Ihre Möglichkeiten verschaffen. Welche Microlearning-Angebote gibt es, wie unterscheiden sie sich? Funktionen, Anwendung, Kompatibilität – solche Aspekte sind bei der Auswahl wichtig. Auch mögliche Kosten sollten Sie bedenken.

Mobile Apps sind oft besonders nützlich: Microlearning-Inhalte sind damit flexibel nutzbar und überall zugänglich. Dadurch wird es wahrscheinlicher, dass Sie sich regelmäßig damit beschäftigen – egal, ob Sie zu Hause auf dem Sofa sitzen oder in der Bahn ein paar Minuten Zeit haben. Microlearning-Apps fördern ein nachhaltiges Lernen, und zwar so, wie es in Ihrem Alltag am besten passt.

Oder angenommen, Sie als Arbeitgeber oder Führungskraft möchten Ihren Mitarbeitern Microlearning-Angebote zur Verfügung stellen. Dann können Sie bestehende Tools nutzen oder, je nach Zweck und Umfang, auch eigene Werkzeuge für das Microlearning erstellen. Mit geeigneten Autorenwerkzeugen ist es möglich, interaktive Lernmodule zu entwickeln. Dabei lohnt es sich, verschiedene Formate wie Texte, Videos, Animationen, Bilder, Grafiken oder Quizze zu nutzen. Das macht die Anwendung abwechslungsreich und damit spannender.

Über spezielle Lernplattformen wie Moodle oder TalentLMS ist es möglich, Microlearning-Inhalte zu verwalten. Verantwortliche behalten damit einen Überblick über die Schulung oder Weiterbildung von Mitarbeitern. Sie sehen, welche Fortschritte die Nutzer machen und können die Lernergebnisse analysieren. Das hilft Führungskräften, sicherzustellen, dass Microlearning-Strategien effektiv sind und die gewünschten Ergebnisse haben.

Erfolgreiches Microlearning: Daran merken Sie, ob Ihnen das Mikrolernen etwas bringt

Microlearning kann die optimale Lernform sein, um Inhalte in kürzester Zeit zu verinnerlichen. Wirklich nützlich ist es aber nur, wenn es seinen Zweck erfüllt. Ob das der Fall ist, können Sie überprüfen. Welche Möglichkeiten Sie dabei haben, erfahren Sie hier.

Ein wichtiger Aspekt sind die Fortschritte, die Sie beim Lernen machen (oder die Nutzer machen). Erreichen Sie Ihre Lernziele? Merken Sie, dass sich Ihr Wissen erweitert oder Sie bestimmte Dinge besser können? Oder bemerken Sie diese Entwicklungen an Ihren Mitarbeitern? Der Lernerfolg kann auch durch Tests oder Quizze gemessen werden.

Ein wichtiger Hinweis auf die Effektivität des Mikrolernens ist auch, ob Sie motiviert sind. Haben Sie Lust aufs Lernen, möchten Sie mehr erfahren und Ihre Fähigkeiten ausbauen? Das sind Anzeichen dafür, dass Sie nicht nur lernen, sondern auch das richtige Format dafür gefunden haben.

Vielleicht bekommen Sie auch Lob von anderen, die bemerken, dass Sie mehr wissen oder können. Das kann Ihre Chefin sein oder ein Kollege, der von Ihrem neuen Detailwissen beeindruckt ist. Außenstehende sehen Fortschritte oft noch klarer als man selbst.

Wenn Sie Microlearning-Angebote anbieten – zum Beispiel als Arbeitgeber oder Personalverantwortlicher –, sollten Sie auf die Rückmeldungen der Teilnehmer achten. Das Feedback der Beschäftigten ist sehr aufschlussreich. Dabei geht es nicht nur darum, was sie gelernt haben, sondern auch, ob ihnen das Lernen leichtfiel, ob es ihnen Spaß gemacht und sie weitergebracht hat. Auch Hinweise auf die Praktikabilität der Nutzung des konkreten Angebots sind hilfreich, um Trainings und Weiterbildungen besser zu planen.

Microlearning: Effektiver lernen in kleinen Häppchen

  • Microlearning ist eine moderne Lernmethode, die alsbesonders effektiv gilt: In kleinen Häppchen lernen Anwender dabei mehr über ein bestimmtes Thema oder eignen sich neue Fähigkeiten an.
  • Microlearning-Angebote sind oft besonders abwechslungsreich: Sie setzen auf klassische Lernformen, können aber auch Formate wie Videos, Animationen oder Quizze enthalten. Dadurch macht das Lernen oft mehr Spaß – manchmal so sehr, dass man es gern und freiwillig macht.
  • Microlearning eignet sich für verschiedene Zwecke und Einsatzbereiche – von der Schule über das Studium bis zum Job und dem privaten Selbststudium. Entscheidend ist, passende Angebote zu nutzen, die zu den Bedürfnissen der Nutzer passen.
  • Besonders praktisch sind Apps, die örtlich und zeitlich flexibel genutzt werden können. Durch sie ist das Lernen besonders zugänglich und lässt sich oft auch in einen vollen Alltag gut integrieren.
  • Bringt mir das wirklich etwas? Lernen meine Mitarbeiter etwas? Ob Microlearning den gewünschten Effekt hat, lässt sich leicht überprüfen. Tests oder integrierte Fortschrittsanzeigen von Apps liefern wertvolle Hinweise, aber auch das Feedback von anderen kann aufschlussreich sein.

Bildnachweis: TippaPatt / Shutterstock.com

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