Projektmanagement-Zertifizierungen: Diese Varianten gibt es

Auch wenn die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt für Bewerber gut sind, kann es nicht schaden, zusätzliche Qualifikationen zu erwerben. Eine Möglichkeit, sich von der Konkurrenz abzuheben, sind so genannte Projektmanagement-Zertifizierungen. Was das konkret bedeutet und welche Zertifizierungen zu den bekanntesten gehören, haben wir hier zusammengefasst.

Eine Frau erhält ein Projektmanagement-Zertifikat in der Hand

Projektmanagement-Zertifizierungen: Warum brauche ich das?

Bewerber sind in dem aktuellen Arbeitnehmermarkt in einer guten Position. Denn die meisten Unternehmen suchen händeringend nach passenden Arbeitskräften. Es gibt aber immer noch heiß umkämpften Stellen, bei denen auch gut qualifizierte Arbeitnehmer eine Absage erhalten. Hier kann eine Projektmanagement-Zertifizierung (PM-Zertifizierung) helfen. Erfahrungen im Projektmanagement sind heute eine gefragte Zusatzqualifikation, mit der sich Bewerber von der Konkurrenz abheben können.

Zusatzqualifikationen können das Zünglein an der Waage sein, wenn sich Unternehmen zwischen zwei Bewerbern entscheiden müssen. Sie zeigen, dass der Kandidat bereit und in der Lage ist, eine Zertifizierung neben dem Beruf zu erwerben. Dies kann als Beweis dafür gewertet werden, dass der Kandidat sich selbst motivieren kann und Engagement zeigt. Im Bewerbungsschreiben und im Vorstellungsgespräch kann dies ein gutes Argument sein.

Anbieter von Projektmanagement-Zertifizierungen im deutschsprachigen Raum

In Deutschland und im deutschsprachigen Raum gibt es viele Anbieter von Projektmanagement-Zertifizierungen. In diesem Artikel wollen wir uns jedoch auf die bekanntesten konzentrieren. Dazu gehören:

  1. Die GPM-Zertifizierung: Die GPM (Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement) ist die größte Fachgesellschaft für Projektmanagement. Der Anbieter hat einige bekannte und gefragte Projektmanagement-Zertifizierungen in seinem Angebot. Die Zertifizierungen sind in unterschiedliche Level gegliedert. Angefangen bei dem GPM-Basiszertifikat über das GPM-Fachzertifikat bis hin zu dem GPM-Senior-Zertifikat für Projektmanager mit fortgeschrittenen Kenntnissen.
  2. Die PMA-Zertifizierung: Die Projektmanagement-Zertifizierung des Projekt Management Austria (PMA) ist in erster Linie in Österreich vertreten.
  3. Die SPM-Zertifizierung: Die Schweizerische Gesellschaft für Projektmanagement (SPM) ist der wohl bekannteste Ansprechpartner für Personen, die in der Schweiz eine Projektmanagement-Zertifizierung erwerben möchten.
  4. Die IPMA-Zertifizierungen: IPMA ist die Abkürzung für International Project Management Association. Der Anbieter arbeitet mit anderen Projektmanagement-Vereinigungen zusammen, um sein Angebot in die jeweiligen Länder zu bekommen. IPMA ist der Dachverband, der die verschiedenen Mitgliedsgesellschaften, die weltweit verteilt sind, organisiert. Die oben erwähnte GPM gehört zur IPMA dazu.

Weltweit gehören zu den bekanntesten Anbietern für Projektmanagement-Zertifizierungen:

  1. Das Project Management Institute (PMI): Das PMI wurde in den 1960er Jahren in den USA gegründet. Mittlerweile hat der Anbieter mehr als eine halbe Million Mitglieder, was ihn zu den weltweit bekanntesten Anbietern für Projektmanagement-Zertifizierungen macht.
  2. Die PRINCE2-Zertifizierungen: Die PRINCE2-Zertifizierungen gehen auf die Central Computer and Telecommunications Agency (CCTA) zurück, die ihren Sitz in Großbritannien hat. Ursprünglich war das Angebot auf das IT-Projektmanagement ausgelegt, verlagerte sich nach kurzer Zeit aber auch auf das allgemeine Projektmanagement.

Die Zertifizierungen im Einzelnen: Die IPMA-Zertifizierung

Projektmanagement hat verschiedene Schwerpunkte und Zielsetzungen. Um den großen Markt der Anbieter und Zertifizierungen ein wenig besser zu verstehen, schauen wir uns nun genauer an, was die Zertifizierungen der bekanntesten Anbieter beinhalten.

Die IPMA Projektmanagement Zertifizierungen sind in vier unterschiedliche Kompetenzstufen aufgeteilt:

  1. Das Basiszertifikat (Level D): Dieses Zertifikat richtet sich an Einsteiger, die eine Zertifizierung im Projektmanagement erwerben möchten. Berufseinsteiger, die sich vorstellen können, während ihrer weiteren beruflichen Laufbahn im Projektmanagement tätig zu werden, können diese Zertifizierung erwerben.
  2. Das Fachzertifikat (Level C): Menschen, die schon ein wenig Erfahrungen im Projektmanagement sammeln konnten, können das Fachzertifikat erwerben. Sie müssen dazu erweitertes Wissen im Bereich nachweisen können.
  3. Das Seniorzertifikat (Level B): Personen, die bereits komplexe Projekte erfolgreich geleitet haben und umfangreiche Erfahrungen im Projektmanagement nachweisen können, können das IPMA Zertifikat Level B erwerben.
  4. DasExpertenzertifikat (Level A): Wer dieses Zertifikat erwerben möchte, muss nachweisen können, dass er viele sehr anspruchsvolle Projekte eigenständig und erfolgreich geleitet hat. Außerdem sollte die Personen nachweisen können, dass sie das Projektmanagement bei ihrem Arbeitgeber verbessert hat.

IPMA legt bei den Zertifizierungen einen großen Wert auf die Soft Skills der Teilnehmer. Der Anbieter ist davon überzeugt, dass für ein erfolgreiches Projektmanagement nicht nur die Methoden und theoretischen Fähigkeiten wichtig sind, sondern auch die weichen Kompetenzen der Führungskräfte. Das Training von Kommunikationsfähigkeiten, Teamarbeit, Konfliktmanagement und Führung spielen daher eine wichtige Rolle bei der Zertifizierung.

Die PRINCE2-Zertifizierung

Die Zertifizierung von PRINCE2 ist darauf ausgelegt, den Teilnehmer einen klar strukturierten und kontrollierten Ansatz zur Verbesserung des Projektmanagements zu vermitteln. Wie die übrigen Projektmanagement-Zertifizierungen zielt auch PRINCE2 darauf ab, das Projektmanagement effizienter zu gestalten und somit die Projekte erfolgreicher umzusetzen.

Die Projektmanagement-Zertifizierung PRINCE2 besteht aus den folgenden Stufen:

  1. PRINCE2 Foundation: Teilnehmer weisen mit der Zertifizierung nach, dass sie ein grundlegendes Verständnis der Terminologie und Methoden im Projektmanagement erworben haben.
  2. PRINCE2 Practitioner: Personen mit diesem Zertifikat verfügen nicht nur über die theoretischen Grundlagen. Sie können ihre Kenntnisse auch in realen Situationen anwenden.

Ursprünglich wurde PRINCE2 für IT-Projekte und die Verwaltung im öffentlichen Dienst genutzt. Mittlerweile wird diese Projektmanagement Methode jedoch auch in anderen Branchen eingesetzt und ist weltweit verbreitet.

Die PMI-Zertifizierungen

Wer eine Zertifizierung des Project Management Institutes (PMI) erwirbt, hat ein Zertifikat des größten internationalen Verbandes für Projektmanagement in der Hand. Gerade für Personen, die international arbeiten möchten, kann diese Zertifizierung sinnvoll sein, denn der Anbieter ist vor allem in Asien und Nordamerika bekannt.

Das PMI bietet zwei unterschiedliche Zertifizierungen an:

  1. Certified Associate in Project Management (CAPM): Diese Zertifizierung richtet sich an Personen, die gerade erst ins Projektmanagement starten. Personen, die die Zertifizierung erwerben möchte, müssen grundlegende Kenntnisse im Projektmanagement und der Methoden und Konzepte nachweisen.
  2. Project Management Professional (PMP): Personen, die diese Zertifizierung erhalten möchten, müssen fundierte Kenntnisse im Projektmanagement mitbringen. Zusätzlich dazu müssen sie ein mehrtägiges Seminar absolvieren und eine recht anspruchsvolle Prüfung absolvieren.

Zur Vorbereitung auf die teilweise recht anspruchsvolle Prüfung, bietet das PMI unterschiedliche Materialien und Möglichkeiten an: So können Interessierte Lehrbücher im Selbststudium durcharbeiten oder sich in einem strukturierten und geleiteten Seminar auf die Zertifizierung vorbereiten.

Bildnachweis: voronaman / Shutterstock.com

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