Teamwork: Vor- und Nachteile sowie Tipps für die Umsetzung

Teamwork – in der Schule bedeutete das häufig, dass einige die Arbeit machen, während die restlichen Teammitglieder faulenzen. Im Job sollte das natürlich nicht so laufen. Trotzdem besteht die Gefahr, dass genau das passiert, wenn sich die einzelnen Mitarbeiter nicht richtig absprechen und das Team nicht funktioniert. Was es beim Teamwork zu beachten gibt und welche Tipps Ihnen die Umsetzung erleichtern, erfahren Sie hier.

Menschen halten ihre Fäuste zusammen, ein Symbol für Teamwork

Definition: Was versteht man unter Teamwork?

Teamwork, auch Teamarbeit genannt, ist mehr, als ein paar Mitarbeiter in eine Gruppe einzuteilen und sie mit einer gemeinsamen Aufgabe zu betrauen. Gutes Teamwork liefert stattdessen Ergebnisse, die die Mitarbeiter in Einzelarbeit nicht erzielen würden.

Studien weisen darauf hin, dass Unternehmen, in denen Teamwork gelebt wird und wo es funktioniert, mehr Produktivität, bessere Leistungen und sogar ganz neue Methoden der Problemlösung entwickeln.

Doch natürlich ist Teamwork kein Selbstläufer. Es braucht die richtige Einstellung aller Beteiligten zueinander und zur Aufgabe, die erledigt werden soll.

Vorteile: Darum lohnt sich Teamarbeit

Teamwork hat mehrere Vorteile und für Beschäftigte und Arbeitgeber, wenn man es richtig angeht. Die Übersicht:

  • Lerneffekt: Die einzelnen Mitarbeiter können untereinander vom Teamwork profitieren. Wenn sie eng miteinander zusammenarbeiten, lernen sie neue Dinge und Herangehensweisen voneinander.
  • Mehr Kreativität: Wenn mehrere Mitarbeiter gemeinsam an einer Aufgabe tüfteln, werden sie mehr Ideen und Lösungsansätze finden als allein. Der neue Input führt wiederum dazu, dass die eigene Vorstellungskraft beflügelt wird. Nicht selten erarbeiten Teams, die gut funktionieren, ganz neue Ansätze und stoßen echte Innovationen an.
  • Mehr Gestaltungsspielraum: Je nachdem, wie viele oder wie wenige Vorgaben der Arbeitgeber macht, wächst der Gestaltungsspielraum der einzelnen Mitarbeiter und des gesamten Teams. Die Möglichkeit, selbst entscheiden und über Arbeitsschritte und Vorgehensweisen selbst bestimmen zu können, kann motivierend für alle Beteiligten wirken. Die gestiegene Motivation schlägt sich häufig in einem besseren Arbeitsergebnis nieder.
  • Gesteigerte Zufriedenheit: Ein positives Umfeld, gute Arbeitsergebnisse und das gute Verhältnis zu den Kollegen tragen dazu bei, dass die einzelnen Mitarbeiter zufriedener sind und gerne zur Arbeit kommen. Das ist auf der einen Seite für den Mitarbeiter schön. Denn den Lebensunterhalt auf angenehme Weise zu verdienen ist besser, als sich jeden Morgen an den Arbeitsplatz zu quälen. Aber auch Arbeitgeber profitieren davon, wenn ihre Mitarbeiter Teamwork optimal umsetzen und sich an den Ergebnissen erfreuen können. Denn Mitarbeiter, die gerne zur Arbeit gehen und gerne mit ihren Kollegen zusammenarbeiten, werden sich nicht so schnell bei einem anderen Arbeitgeber bewerben. Die Beschäftigten haben also insgesamt eine engere Bindung zum Arbeitgeber, was dazu führt, dass die Fluktuation im Unternehmen geringer ist. Das wiederum spart dem Unternehmen Geld. Denn Recruiting-Prozess und die Einarbeitung neuer Mitarbeiter sind mit Kosten verbunden.

Nachteile: Das sind die Schattenseiten der Teamarbeit

Auf der anderen Seite bringt jede Form der Arbeitsorganisation Schwächen mit sich – das gilt auch für das Teamwork. Bedeutet: Wenn sich die Mitarbeiter nicht gut koordinieren, kann der positive Effekt der Teamarbeit verpuffen: Zwei oder drei Personen machen die ganze Arbeit, während der Rest der Gruppe sich anderweitig die Zeit vertreibt. Das kann kurzzeitig gutgehen, auf Dauer wird es aber den Frieden in der Gruppe stören und die Einstellung zur Teamarbeit ins Negative wenden.

Achten Sie daher auf folgende Dinge:

  • Zusätzliche Zeit einplanen: Unter Umständen dauert es länger, bis Aufgaben im Team verteilt sind. Und mit der Verteilung ist es auch noch nicht getan. Idealerweise erledigt derjenige Mitarbeiter die jeweilige Teilaufgabe, der dafür besonders qualifiziert ist. Dieser Abstimmungsprozess kann hin und wieder etwas dauern, denn nicht immer hat der betreffende Mitarbeiter gerade Zeit, die Aufgabe zu übernehmen. Es lohnt sich aber trotzdem, für diese Abstimmung zusätzliche Zeit einzuplanen und sich diese Zeit auch zu nehmen. Denn das Ergebnis wird umso besser ausfallen.
  • Kompetenzen klären: Damit Teamarbeit funktioniert, müssen die Kompetenzen klar verteilt sein. Wer ist zuständig, die einzelnen Aufgaben zu verteilen, und wer trägt welche Verantwortung? Diese Dinge sollten geklärt werden, bevor die Bearbeitung des Projekts beginnt. Sind sie unklar, können Uneinigkeit und Konflikt im Team die Folge sein. Das behindert die gute Zusammenarbeit.
  • Geltungsbewusstsein zurückschrauben: Wenn man als Team gemeinsam an einer Aufgabe arbeitet, treten im Normalfall die Leistungen des Einzelnen in den Hintergrund. Für manche Beschäftigte kann das ein Problem sein, denn sie verspüren den Drang, sich hervorzutun. Sofern es einen Teamleiter gibt, muss dieser dafür sorgen, dass ein derartiges Verhalten nicht überhandnimmt. Gibt es keinen Leiter, sind die einzelnen Teammitglieder gefordert, um diesen gruppendynamischen Prozess so gut wie möglich selbst zu gestalten.

Teamwork erreichen: So kann es gelingen

Es lohnt sich also, gutes Teamwork anzustreben. Nur wie gelingt das? Es reicht nicht aus, dass Mitarbeiter wahllos zu einem Team zusammengewürfelt werden. Häufig brauchen sie auch etwas Unterstützung, damit sie als Gruppe gut zusammenarbeiten können.

Vorgesetzte, aber auch die einzelnen Teammitglieder können zum Beispiel Folgendes tun, damit die Teamarbeit reibungslos funktioniert:

  1. Zusammengehörigkeit stärken: Ein gutes Team ist mehr als fünf oder sechs Mitarbeiter, die zu einer Gruppe zusammengefasst wurden. Teamwork bedeutet, dass einer dem anderen hilft und dass man gemeinsam daran arbeitet, dass das Projekt ein Erfolg wird. Dieses Wir-Gefühl kann jeder einzelne Mitarbeiter dadurch stärken, dass er sich für die anderen Mitarbeiter einsetzt und ihnen bei Bedarf hilft. Arbeitgeber und Vorgesetzte können entsprechende Maßnahmen zur Teambildung anbieten. Das müssen keine ausgefallenen Veranstaltungen sein – schon ein gemeinsames Bier nach Feierabend kann zu einem besseren Zusammenhalt im Team führen.
  2. Gegenseitig helfen: Die gegenseitige Unterstützung ist wichtig, aber sie lässt sich auch noch ein wenig vertiefen. Die einzelnen Mitarbeiter sollten nicht nur bei Problemen ihre Unterstützung anbieten. Beim täglichen Meeting oder bei Absprachen zwischendurch sollte jeder Mitarbeiter seine individuellen Stärken einbringen – idealerweise ungefragt. Das bedeutet auch, dass er nicht nur solche Aufgaben übernimmt, die ihm zugeteilt werden, sondern besonders die, die er am besten erledigen kann. Dazu gehört natürlich auch, dass jedes einzelne Teammitglied sich in die Aufgabenverteilung einbringt und proaktiv Aufgaben übernimmt.
  3. Kommunikation beachten: All das gelingt natürlich nur, wenn jeder Mitarbeiter die nötigen Informationen hat. Ob das Teamwork gelingt, hängt auch davon ab, wie im Team kommuniziert wird. Heute sind die Kommunikationsmöglichkeiten für Teams viel besser als noch vor einigen Jahren. Eine Vielzahl von digitalen Tools macht es einfach, gleichzeitig, aber räumlich unabhängig miteinander zu kommunizieren. Wenn es verbindliche Regeln gibt, wie die Absprache im Team funktionieren soll, sind idealerweise alle Mitarbeiter jederzeit auf dem gleichen Informationsstand. Das wiederum führt dazu, dass Missverständnisse vermieden werden und das Projekt schnell vorangetrieben werden kann.
  4. Ziel im Blick behalten: Wenn zwischenzeitlich die Motivation schwindet oder der Konkurrenzdruck zu hoch wird, hilft es, sich das gemeinsame Ziel vor Augen zu führen. Schließlich arbeiten letztlich alle Teammitglieder darauf hin, dass das Projekt ein voller Erfolg wird. Und das gelingt in der Regel besser, wenn alle an einem Strang ziehen und gemeinsam anpacken.

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