IQ-Test: Wie nützlich & aussagekräftig ist der Intelligenztest?

Wer wissen möchte, wie hoch sein Intelligenzquotient ist und wie er damit im Vergleich zu anderen Menschen abschneidet, sollte einen Intelligenztest (IQ-Test) machen. In diesem Test werden nach einem standardisierten Verfahren Fragen zu verschiedenen Bereichen der kognitiven Fähigkeiten gestellt. Ein IQ von 100 gilt als durchschnittlicher IQ. Wer mehr als 130 Punkte im IQ-Test erreicht, gilt als hochintelligent. Im Internet können einige IQ-Tests kostenlos und ohne Anmeldung oder Registrierung gefunden und durchgeführt werden. Wir erklären, was es zum Thema IQ-Tests zu wissen gibt, wann welcher Test geeignet ist und was IQ-Tests nicht messen können.

Ein Mann schreibt einen IQ-Test

Was ist ein IQ-Test?

Ein IQ-Test ist ein standardisiertes Verfahren, mit dem man den Intelligenzquotienten (IQ) eines Menschen ermitteln kann. Intelligenz ist dabei definiert als die Fähigkeit einer Person, bestimmte kognitive Leistungen zu erbringen. Mit Hilfe des Intelligenzquotienten kann festgestellt werden, wo eine Person im Vergleich zur übrigen Bevölkerung steht.

Mit einem Intelligenztest werden verschiedene Aspekte der kognitiven Leistungsfähigkeit einer Person überprüft. Ein klassischer IQ-Test enthält beispielsweise Fragen zu folgenden Bereichen:

  • logisches Denken
  • räumliches Vorstellungsvermögen
  • sprachliche Fähigkeiten
  • mathematisches Verständnis

Wo liegt der Durchschnitts-IQ?

Der Intelligenzquotient gibt an, wo man sich im Vergleich zu anderen Menschen einordnen kann. Etwa zwei Drittel der Weltbevölkerung haben einen IQ zwischen 85 und 115. Der durchschnittliche IQ liegt bei 100.

Personen mit einem Intelligenzquotienten über 130 gelten als hochintelligent. Dieser Wert wird jedoch nur sehr selten erreicht.

Was misst der Intelligenztest?

Der Intelligenztest beschränkt sich in erster Linie darauf, eine Aussage über die kognitiven Fähigkeiten einer Person zu machen. Die gängigen IQ-Tests, die es zum Beispiel auch kostenlos im Internet zu finden gibt, stellen häufig Aufgaben zu den folgenden Bereichen:

  1. Verbales Verständnis: Das beinhaltet Fragen zum sprachlichen Verständnis des Probanden, zum vorhandenen Wortschatz und zur Fähigkeit, gesprochene und geschriebene Sprache zu verstehen. Personen mit einem guten Sprachverständnis haben beispielsweise keine Probleme, auch komplexe Texten zu verstehen.
  2. Logisches Denken: Dieser Bereich des IQ-Tests konzentriert sich auf die Fähigkeit der Person, logische Schlussfolgerungen zu ziehen. Dieser Bereich ist in einigen IQ-Tests sehr umfangreich und setzt sich wiederum aus verschiedenen Themenblöcken zusammen. Beispielsweise wird die Fähigkeit geprüft, Muster und Beziehungen zwischen verschiedenen Informationen zu erkennen und daraus Schlüsse zu ziehen. Andere Aufgaben zielen darauf ab, logische Regeln zu entdecken und anzuwenden (Zahlenfolgen) oder eigene Regeln zu entwickeln, um die Aufgabe zu lö Personen, die im Bereich des logischen Denkens eine hohe Punktzahl erreichen, sind in der Regel in der Lage, komplexe Probleme ohne größere Schwierigkeiten zu analysieren und Lösungen zu entwickeln.
  3. Räumliches Vorstellungsvermögen: Hier wird getestet, wie gut das räumliche Vorstellungsvermögen der Person ist. Eine klassische Aufgabe in diesem Bereich ist es zum Beispiel, geometrische Gebilde im Kopf zu drehen. Dabei wird der Testperson eine geometrische Figur gezeigt. Anschließend erhält sie eine Auswahl von Bildern, die andere Blickwinkel zeigt. Nun muss der Proband erkennen, welche Perspektive realistisch ist – dazu muss er in der Lage sein, die Figur im Kopf zu drehen.
  4. Arbeitsgedächtnis: Auch das Gedächtnis spielt eine Rolle im Hinblick auf den Intelligenzquotienten. Denn im Arbeitsgedächtnis speichern wir kurzfristig Informationen, um sie zu verarbeiten. Je besser das Arbeitsgedächtnis ist, desto leichter fällt es uns, verschiedene Informationen in unsere Überlegung einzubeziehen. Und das wiederum wirkt sich nützlich auf unsere Fähigkeit aus, zu neuen Lösungsansätzen für Probleme zu kommen.
  5. Verarbeitungsgeschwindigkeit: Auch diese Fähigkeit wirkt sich unter anderem auf die Problemlösungskompetenz aus. Eine hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit bedeutet, dass eine Person neue Informationen oder Reize schnell verarbeiten kann.

Was misst ein IQ-Test nicht?

Betrachtet man die Punkte, die in einem IQ-Test überprüft werden, so wird schnell deutlich, dass sich der Test nur auf bestimmte kognitive Fähigkeiten beschränkt. Andere Aspekte der menschlichen Intelligenz werden von den meisten IQ-Tests nicht erfasst.

Dazu gehören zum Beispiel:

  1. Emotionale Intelligenz: Ein IQ-Test kann nicht messen, ob die Person in der Lage ist, auf andere Menschen einzugehen und deren Emotionen zu erkennen. Die Fähigkeiten auf der zwischenmenschlichen Ebene erfassen diese Tests also nicht.
  2. Kreativität: Um Probleme zu lösen, braucht man nicht nur logisches Denken und ein gutes Arbeitsgedächtnis, sondern auch Kreativität. Die meisten Tests können jedoch nicht messen, wie gut eine Person darin ist, kreative, innovative Ideen zu entwickeln.
  3. Handwerkliches Geschick: Klassische IQ-Tests beschränken sich allein auf die kognitiven Fähigkeiten einer Person. Zu der gesamten Persönlichkeit gehören aber auch die praktischen Fähigkeiten. Denn auch die sagen einiges über die Problemlösungskompetenz einer Person aus.
  4. Soziale Kompetenz: IQ-Tests schaffen es nicht, die sozialen Kompetenzen einer Person zu erfassen. Dabei sind vor allem für den beruflichen Erfolg die Fähigkeit zur Konfliktlösung, Teamarbeit und Kommunikation essenziell.

Personaler suchen heute Kandidaten, die nicht nur über ausgeprägte kognitive Fähigkeiten, also einen hohen IQ, verfügen, sondern auch soziale und emotionale Kompetenzen mitbringen.

Kritik am Intelligenztest

„Intelligenz ist das, was der Intelligenztest misst“ lautet eine bekannte Definition der menschlichen kognitiven Leistungsfähigkeit. Und sie zeigt auch schon direkt einen der größten Kritikpunkte, die es in Bezug auf Intelligenztests gibt: Die menschliche Intelligenz hat viele Facetten, die in einem IQ-Test nicht gemessen werden.

Doch auch darüber hinaus wird immer wieder Kritik an dem IQ-Test laut. Einige Forscher befürchten zum Beispiel, dass die Ergebnisse des Tests verzerrt werden könnten. Es gibt nämlich Hinweise darauf, dass Personen, die relativ viele IQ-Tests absolvieren, mit der Zeit besser werden. Studien legen nahe, dass es möglich ist, den Intelligenzquotienten durch regelmäßiges Üben der Aufgaben um bis zu sieben Punkte anzuheben.

So gesehen misst der Test bei diesen Personen also nicht mehr nur die reinen kognitiven Fähigkeiten. In die Bewertung fließt auch mit ein, wie viel und wie gut die Personen geübt haben.

IQ-Test absolvieren: kostenlos, online und ohne Anmeldung

Im Internet können Interessierte eine ganze Reihe an verschiedenen IQ-Tests finden. Einige IQ-Tests funktionieren ohne Anmeldung, bei anderen muss man sich möglicherweise registrieren und eine E-Mail-Adresse hinterlassen, an die nach dem Test das Ergebnis geschickt wird.

Letztlich kommt es aber darauf an, was man mit dem Test erreichen will. Möchte man sich lediglich einen Überblick über die eigenen kognitiven Fähigkeiten und den eigenen Intelligenzquotienten verschaffen, reicht ein kostenloser IQ-Test vermutlich völlig aus. Für eine fundiertere und verlässlichere Einschätzung der eigenen Intelligenz sollte man dagegen wahrscheinlich eher einen professionellen und umfangreicheren IQ-Test machen, den man beispielsweise bei Psychologen durchführen lassen kann.

Bildnachweis: PeopleImages.com – Yuri A / Shutterstock.com

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