Jobs mit Sinn: Hier werden Sie glücklich!

Viele Menschen sehnen sich nach einer sinnvollen Arbeit. Was bestimmt darüber, ob eine Tätigkeit sinnvoll ist oder nicht? Gibt es besonders sinnvolle Berufe? Und wie findet man einen Job mit Sinn? Das und mehr erfahren Sie in diesem Artikel.

Eine Frau arbeitet als Pflegekraft, gibt es Jobs mit Sinn?

Darum sehnen sich viele Menschen nach einer sinnvollen Arbeit

Viele Jahrhunderte lang war Arbeit für die meisten Menschen ein Mittel zum Zweck. In erster Linie ging es dabei um den Broterwerb und nicht um Selbstverwirklichung. Der Job ergab sich für viele eher zufällig; zum Beispiel übernahm man das Geschäft oder den Betrieb der Eltern oder lernte das, was schon die Eltern gemacht hatten.

Heute haben junge Menschen ungleich mehr Möglichkeiten, wenn es darum geht, sich für eine berufliche Richtung zu entscheiden. Man macht nicht mehr automatisch das, was Mutter oder Vater gemacht haben, sondern das, was einem selbst passend erscheint. Das bedeutet oft nicht nur Freiheit, sondern auch Druck, schließlich hängt von der Wahl des Berufs viel ab. Wer sich für einen Beruf entscheidet, entscheidet sich zugleich gegen unzählige andere Optionen. Ein Kriterium, das viele Menschen bei grundlegenden beruflichen Entscheidungen berücksichtigen, ist das der Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns.

Ein (Vollzeit-)Job verschlingt Woche für Woche viel Zeit. Viele Menschen verbringen den größten Teil ihrer wachen Zeit bei der Arbeit. Wer seinen Job als sinnvoll erachtet, empfindet die darein investierte Zeit weniger als Verlust, weil er weiß, wofür er es tut. Eine sinnvolle Arbeit kann die Zufriedenheit der Beschäftigten erhöhen, außerdem kann sie sich positiv auf Motivation und Engagement im Job auswirken.

Was sind überhaupt Jobs mit Sinn?

Sinnvolle Jobs und Berufe können also die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben erhöhen. Nur: Was ist überhaupt eine sinnhafte Tätigkeit? Das liegt letztlich im Auge des Betrachters. Damit kann ein Job nicht generell sinnvoll sein oder nicht, sondern er ist dann sinnvoll, wenn der Beschäftigte ihn als sinnvoll empfindet.

Es gibt allerdings Jobs, mit denen allgemein Sinnhaftigkeit assoziiert wird. Das sind meist Jobs im sozialen oder medizinischen Bereich, bei denen es darum geht, anderen Menschen zu helfen. Tätigkeiten bei Nichtregierungsorganisationen wären ein Beispiel, etwa der Kampf gegen Hunger oder Bemühungen für mehr Umwelt- und Tierschutz.

Ebenso empfinden viele Menschen die Tätigkeit von Ärzten, Pflegern, Tierärzten, Zahnärzten, Psycho- und Physiotherapeuten als sinnvoll, genau wie die Arbeit als Lehrer oder Kindergärtner. Auch Jobs in der Wissenschaft erfüllen einen Sinn und können Ergebnisse zutage befördern, von denen andere Menschen profitieren.

Die Kriterien der Sinnhaftigkeit sind individuell

Sinnvoll sind auf der anderen Seite auch Jobs, die den Beschäftigten Spaß machen und bei denen die Grundbedingungen stimmen. Wer ein gutes Gehalt, gute Arbeitszeiten, nette Kollegen, interessante Tätigkeiten und wenig Stress hat, ist wahrscheinlich zufrieden mit der eigenen Arbeit. Das kann den Job zu einem sinnvollen machen, schließlich muss man Geld verdienen und tut das am besten auf eine möglichst angenehme Art und Weise.

Die Einschätzung, was ein sinnvoller Job ist und was nicht, kann sich außerdem von Mensch zu Mensch unterscheiden. So könnte ein Game Designer, der Videospiele entwickelt, seine Arbeit etwas als sinnvoll empfinden, weil er selbst leidenschaftlicher Gamer ist. Die entnervte Mutter eines Teenagers, der lieber vor dem PC hängt als seine Hausaufgaben zu machen, sieht das womöglich anders.

Letztlich ist jeder Job mit einem gewissen Sinn verbunden. Sonst würde schließlich niemand dafür bezahlen, dass die entsprechende Tätigkeit erledigt wird.

Sinnvolle und sinnlose Jobs

Auch wenn letztlich jeder Mensch selbst entscheidet, was er als sinnvolle Tätigkeit empfindet und was nicht, gibt es doch einige Faktoren, die für viele Menschen bei dieser Einstufung eine Rolle spielen.

So sind sinnvolle Jobs Tätigkeiten, bei denen man das Gefühl hat, wirklich einen Unterschied zu machen und eine positive Veränderung auf den Weg bringen zu können. Ebenso kann es sich dabei um eine Arbeit handeln, die einem Spaß macht und deshalb nicht als Last, sondern als Bereicherung empfunden wird. Ein Job mit Sinn ist für manche Menschen ein Job, für den sie die Anerkennung erhalten – von der Gesellschaft im Allgemeinen oder von bestimmten Menschen, die ihnen wichtig sind.

Die Bedeutung eines hohen Gehalts tritt für viele Menschen, die eine sinnstiftende Tätigkeit ausüben möchten, in den Hintergrund. Völlig egal ist der Lohn aber auch nicht – für den Familienvater, der in erster Linie seine Familie gut über die Runden bringen möchte, kann ein hohes Gehalt gerade das sein, was seinen Job zu einem sinnvollen macht.

Wann ist ein Job nicht sinnvoll?

Ein Job ist dann nicht sinnvoll, wenn er von demjenigen, der ihn ausübt, als nicht sinnvoll empfunden wird. Oft betrifft das Tätigkeiten, bei denen die Betroffenen für einen Arbeitgeber arbeiten, hinter dessen Geschäftspraktiken sie nicht stehen. Sie haben dann das Gefühl, dass ihr Tun entweder keinen Unterschied macht oder sogar etwas Schlechtes bewirkt.

Das könnte zum Beispiel Menschen betreffen, die für einen Konzern arbeiten, dessen Gewinne auf Ausbeutung beruhen. Ebenso wird der eigene Job womöglich nicht als sinnvoll empfunden, wenn man Produkte entwickelt, die anderen Menschen schaden.

Nicht sinnvoll ist ganz grundlegend ein Job oder Beruf, der nicht die Erwartungen der Person erfüllt, die ihn ausübt. Für einen Alleinerziehenden könnte zum Beispiel eine Tätigkeit für eine Nichtregierungsorganisation, die andere Menschen als sinnhaft empfinden würden, nicht sinnvoll sein. Jobs bei NGOs sind häufig schlecht bezahlt – wenn das Gehalt nicht zum Leben reicht, ist der Job auch bei einer eigentlich sinnstiftenden Tätigkeit letztlich wenig sinnvoll.

Streben nach einer sinnvollen Arbeit: Chancen & Grenzen

Viele Menschen streben nach einer sinnstiftenden Tätigkeit. Aber ist das überhaupt sinnvoll – oder kann es sogar gefährlich sein? Einerseits ist es nur natürlich, dass man in der eigenen Arbeit einen Sinn sehen möchte. Ein Job mit Sinn kann glücklicher und zufriedener machen. Oft macht die Arbeit mehr Spaß, wenn man weiß, wofür man seine Zeit aufwendet. Auch aus Sicht von Arbeitgebern ist es wünschenswert, dass die Beschäftigten ihre Tätigkeiten als sinnvoll erachten, weil sie dann wahrscheinlich leistungsfähiger, engagierter und insgesamt produktiver sind.

Andererseits kann die Suche nach einem sinnvollen Beruf auch negative Folgen für die Betroffenen haben. Es baut Druck auf, wenn einem die Gesellschaft suggeriert, die eigene Arbeit müsse zwingend besonders sinnstiftend sein. Sinn im Job zu suchen kann dann zum Automatismus werden.

Ein Job mit Sinn muss nicht immer positiv für die Betroffenen sein

Angenommen, jemand hat einen bequemen Job, den er gerne macht. Er mag die Kollegen, die Arbeitstage gehen rasch herum und das Gehalt stimmt auch. Besonders sinnvoll ist die Tätigkeit aber eigentlich nicht. Sollte so eine Person ihren Job wechseln, um eine sinnhaftere Tätigkeit auszuüben – auch wenn das bedeuten könnte, dass die Bedingungen im neuen Job schlechter wären und die Zufriedenheit im Beruf sinken würde? Jeder Mensch hat andere Werte. Es gibt Menschen, die Arbeit als Mittel zum Zweck sehen. Solange sie mit ihrer Arbeit insgesamt zufrieden sind, müssen sie ihren Job nicht zwingend als maximal sinnstiftend empfinden.

Mit sinnhaften Tätigkeiten sind außerdem häufig falsche Vorstellungen verbunden. Nehmen wir als Beispiel das vielbeschworene Ideal, sein Hobby zum Beruf zu machen. Einerseits ist es sicherlich toll, wenn man sich tagein, tagaus mit etwas befassen kann, das einen wirklich interessiert. Andererseits verliert das Hobby dadurch seinen Status als Hobby. Plötzlich ist es nicht nur etwas, dem man sich nach Belieben in der Freizeit widmen kann, sondern etwas, dem man sich jeden Tag widmen muss. Das kann dafür sorgen, dass der Spaß daran auf der Strecke bleibt.

Sinnvoll heißt außerdem nicht automatisch erfüllend und zufriedenstellend. Viele Jobs sind sinnvoll, aber unattraktiv. Kaum jemand würde bezweifeln, dass die Arbeit als Reinigungskraft, in der Pflege, als Verkäufer, bei der Stadtreinigung oder im Baugewerbe sinnvoll ist. Die Arbeitsbedingungen sind bei solchen Jobs aber häufig schlecht, und auch die Bezahlung ist oft gering. Mit solchen sinnvollen Berufen wäre deshalb wahrscheinlich keine gesteigerte Zufriedenheit verbunden.

Wenn der sinnvolle Job nicht so sinnvoll ist wie gedacht

Auf der anderen Seite kann ein vermeintlich sinnvoller Job weniger erfüllend sein als gedacht. Stellen Sie sich vor, Sie fangen bei einer NGO an. Bei der Jobzusage sind Sie womöglich überglücklich und überzeugt, einen absoluten Volltreffer gelandet zu haben. Sie sind voller Tatendrang, wollen etwas bewegen – und stellen im Job schnell fest, wie starr die Strukturen sind und dass Sie wenig Entscheidungsspielraum haben. Man erwartet von Ihnen, dass Sie tun, was Ihnen vorgegeben wird. Interesse an Ihren Ideen hat niemand.

Das würde Sie wahrscheinlich schnell frustrieren. Und weil es den Kollegen auch so geht, ist die Fluktuation hoch. Ständig müssen neue Mitarbeiter eingearbeitet werden. Dadurch kann das Team als Ganzes weniger bewegen und so haben Sie nach einiger Zeit nicht mehr das Gefühl, dass Ihre Arbeit wirklich etwas verändern kann. Auf dem Papier hätten Sie zwar immer noch einen sinnvollen Job, aber ob Sie auch zufrieden damit wären, ist eine andere Frage.

Sinnkrise im Job: Was tun?

Dass man das eigene Tun hin und wieder hinterfragt, ist ganz natürlich. Manchmal wird daraus jedoch eine echte Sinnkrise. Sie fragen sich dann womöglich nach Jahren oder Jahrzehnten in Ihrem Beruf: Was mache ich hier eigentlich? Wofür investiere ich all meine Zeit?

Das kann dazu führen, dass Sie Ihre berufliche Situation insgesamt überdenken. Viele überlegen in solchen Umständen, den Job oder sogar den Beruf zu wechseln. Wegen der damit verbundenen hohen Unsicherheit zögern viele Betroffene, ihre Überlegungen auch in die Tat umzusetzen.

Wenn Sie eine Sinnkrise im Job haben, sollten Sie zuallererst Ruhe bewahren. Überstürzen Sie nichts, sondern nehmen Sie sich die nötige Zeit, um Ihre Situation zu analysieren. Was genau stört Sie? Was müsste passieren, damit Sie Ihren Job oder Beruf als sinnvoller empfinden würden? Haben Sie das in der Vergangenheit getan? Machen Sie sich Ihre Erwartungen an den Beruf und Ihr Leben insgesamt klar. Sind sie realistisch?

Manchmal reicht es schon, kleine Stellschrauben zu drehen. Das kann bedeuten, zum Vorgesetzten zu gehen und um mehr Verantwortung zu bitten, eine Fortbildung zu machen oder gedanklich anders an die eigene Arbeit heranzugehen. Wenn es nichts gibt, wodurch Sie Ihren jetzigen Job als sinnstiftende Tätigkeit empfinden würden, können Sie immer noch den Job wechseln. Machen Sie sich dabei bewusst, dass es nicht zwingend Ihr eigentlicher Job sein muss, der Ihrem Tun Sinn gibt. Sie können sich auch ehrenamtlich engagieren und auf diese Weise etwas Gutes tun.

Wie findet man einen sinnvollen Job? Tipps für die Jobsuche

Sie wünschen sich eine berufliche Tätigkeit, die Sie als sinnvoll empfinden. Wie findet man einen Job mit Sinn? In erster Linie sollten Sie sich gut überlegen, was genau Sie sich darunter vorstellen. Machen Sie das, was Sie als sinnvolle Arbeit empfinden, messbar. Nur so können Sie bei der Jobsuche abschätzen, ob ein Job wirklich sinnvoll für Sie sein könnte oder nicht. Wenn Sie zum Beispiel wissen, dass Sie sich im Job für andere Menschen einsetzen wollen, haben Sie einen guten Anhaltspunkt, wenn Sie Stellenanzeigen durchforsten.

Der Wunsch nach mehr Sinn im Job kann für Sie bedeuten, einfach zu einem anderen Arbeitgeber zu wechseln, der besser zu Ihren Vorstellungen passt. Es kann aber auch bedeuten, beruflich umzusatteln und noch einmal zu studieren oder sich weiterzubilden, um sich die nötigen Qualifikationen anzueignen. Können und wollen Sie die nötige Zeit und das nötige Geld investieren, um diese Qualifikationen zu sammeln?

Seien Sie kritisch bei der Suche nach einer neuen Stelle

Machen Sie sich im Vorfeld möglichst realistische Vorstellungen davon, wie es wäre, im betreffenden Beruf zu arbeiten. Wenn möglich, machen Sie ein Schnupperpraktikum, reden Sie mit Menschen, die diesen Beruf haben, und lesen Sie sich die Erfahrungsberichte anderer durch. Das verringert das Risiko, dass Sie mit falschen Vorstellungen an die Sache herangehen.

Bei der eigentlichen Jobsuche sollten Sie ebenso mit Bedacht vorgehen. Seien Sie kritisch, wenn Sie Stellenanzeigen sichten. Erfüllt ein Job, ein Arbeitgeber (wahrscheinlich) Ihre Vorstellungen? Wo wären Abstriche möglich, wo nicht? Lesen Sie sich dabei möglichst viel über die verschiedenen Arbeitgeber durch. Welchen Ruf haben sie und wie zufrieden sind die Mitarbeiter? Klingt ein vermeintlicher Traumarbeitgeber auch nach dem Lesen von Erfahrungsberichten noch traumhaft?

Nutzen Sie Vorstellungsgespräche, um zu überprüfen, inwieweit die Realität Ihren Vorstellungen standhalten könnte. Stellen Sie ruhig kritische Fragen, schließlich wollen auch Sie den möglichen Arbeitgeber kennenlernen und nicht nur umgekehrt.

Bildnachweis: wavebreakmedia / Shutterstock.com

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