Zusatzqualifikationen: Welche Skills sind von Vorteil?

Zusatzqualifikationen können bei der Jobsuche ein wichtiges Argument sein, denn mit ihnen kann man sich von anderen Bewerbern abheben. Jedoch gilt: Nicht jede Zusatzqualifikation ist wirklich nützlich und führt zum gewünschten Ziel. Welche Zusatzqualifikationen sinnvoll sein können und was Sie tun sollten, bevor Sie sich für einen entsprechenden Anbieter entscheiden, lesen Sie hier.

Mehrere Sprachen auf einer Tafel, was sind Zusatzqualifikationen?

Zusatzqualifikationen: Was versteht man darunter?

Zusatzqualifikationen sind extra Fähigkeiten oder Kenntnisse, die über die Grundanforderungen einer Aufgabe hinausgehen. Sie erweitern die berufliche Kompetenz und verbessern die Karrierechancen. Zusatzqualifikationen können durch Weiterbildungen oder praktische Erfahrungen erworben werden.

Wenn beispielsweise in einer Stellenanzeige grundlegende Kenntnisse in Englisch verlangt werden, der Bewerber aber über verhandlungssicheres Englisch verfügt – und das sogar mit einem Zertifikat belegen kann –, kann er damit beim Personaler punkten.

Zusatzqualifikationen müssen aber nicht unbedingt auf konkret geforderte Qualifikationen bezogen sein. Auch andere vorteilhafte Fähigkeiten, die nicht explizit in den Stellenanforderungen genannt sind, gelten als Zusatzqualifikationen, zum Beispiel IT-Kenntnisse oder interkulturelle Erfahrungen. Diese sind heutzutage in fast allen Arbeitsbereichen relevant.

Zusatzqualifikationen im Lebenslauf: Wie angeben?

Zusatzqualifikationen sind ein Pluspunkt für Bewerber. Wer nicht alle in der Stellenanzeige geforderten Kenntnisse mitbringt, der kann das unter Umständen durch Zusatzqualifikationen ausgleichen.

Zusatzqualifikationen sind generell bestens geeignet, die Karriere zu befördern. Wer als Bewerber Qualifikationen mitbringt, die deutlich über die geforderten Kenntnisse und Fähigkeiten hinausgehen, unterstreicht seine Ambitionen. Schon im Vorstellungsgespräch kann auf den Karrierewunsch Bezug genommen werden. Für Personaler kann das wichtig sein, da viele Arbeitgeber aufgrund der aktuellen Situation am Arbeitsmarkt bestrebt sind, ihre Mitarbeiter besonders lange im Unternehmen zu halten.

Wenn der Bewerber sich durch Zusatzqualifikationen für eine höhere Position qualifiziert, die aktuell aber noch besetzt ist, kann der Personaler dies im Vorstellungsgespräch signalisieren und so den Grundstein für ein gutes und langfristiges Arbeitsverhältnis legen. Auch Bewerber können betonen, dass sie möglichst lange im Unternehmen bleiben und sich dort weiterentwickeln möchten.

Wo stehen Zusatzqualifikationen?

Zusatzqualifikationen werden in der Regel im Lebenslauf aufgeführt. Je nach Zielsetzung können besonders interessante Zusatzqualifikationen aber auch im Anschreiben erwähnt werden.

Die Auswahl der passenden Zusatzqualifikationen spielt jedoch sowohl im Lebenslauf als auch im Anschreiben eine wichtige Rolle. Denn wahllos alle Zusatzqualifikationen aufzuzählen, die man im Laufe seines Berufslebens oder sogar während Schulzeit erworben hat, ist wenig zielführend.

Bei jeder Bewerbung sollte das Geschriebene zu der Stelle passen, auf die man sich bewirbt. Bewerber sollten sorgfältig abwägen, welche Qualifikationen für die Stelle interessant sein könnten und welche Zusatzqualifikationen vielleicht in Zukunft interessant werden.

Bei der Zusammenstellung der Bewerbungsunterlagen sollten Sie kritisch reflektieren, welche Informationen für den Personaler wirklich relevant sind. Dabei helfen zum Beispiel folgende Fragen:

  • Welche Fähigkeiten passen zur ausgeschriebenen Stelle? Was ist für die Position wichtig?
  • Welche Skills bringe ich mit?
  • Welche Kenntnisse und Fähigkeiten möchte ich zukünftig erwerben?
  • Welche Zusatzqualifikationen, die nicht genau auf den Job zugeschnitten sind, könnten trotzdem interessant für den Arbeitgeber sein?

Im tabellarischen Lebenslauf werden Qualifikationen und Zusatzqualifikationen jedenfalls gegen Ende des Dokuments aufgeführt. Je nach Umfang kann für Zusatzqualifikationen eine eigene Rubrik angelegt werden. Denkbar ist aber auch, dass man als Bewerber den Punkt „Qualifikationen“ in den Lebenslauf aufnimmt und die Zusatzqualifikationen hier aufführt.

Der tabellarische Lebenslauf lässt in dieser Hinsicht relativ viel Spielraum. Es kommt nur darauf an, wie die übrige Bewerbung aufgebaut ist und wie sehr man seine Zusatzqualifikationen in den Mittelpunkt rücken möchte.

So führen Sie Zusatzqualifikationen auf

Jeder Lebenslauf sollte möglichst knapp und präzise formuliert sein. Das bedeutet, dass Sie nicht viel Raum haben, ausschweifend über ihre Zusatzqualifikationen zu berichten. Stattdessen sollten Sie nur die wichtigsten Punkte aufführen.

In Bezug auf ihre Zusatzqualifikation heißt das: Nennen Sie auf der linken Seite das Datum, an dem Sie die Zusatzqualifikation erworben haben. Auf der rechten Seite steht ein griffiger Titel mitsamt einer kurzen Beschreibung der erlernten Fähigkeiten. Vielleicht können Sie sogar den Abschluss nennen, den Sie erreicht haben. Nochmal: Führen Sie jedoch nur Informationen an, die für die gewünschte Stelle relevant sind.

Typische Zusatzqualifikationen von Bewerbern

Viele Bewerber fragen sich, welche Zusatzqualifikationen bei der Jobsuche wirklich vorteilhaft sind. Deshalb fassen wir hier zusammen, welche Zusatzqualifikationen Bewerber besonders häufig mitbringen. Auf dieser Grundlage können Sie überlegen, ob Sie ähnliche Qualifikationen erwerben oder eine völlig andere Schulung oder Weiterbildung absolvieren und sich damit von der Konkurrenz abheben möchten.

Viele Bewerber punkten mit folgenden Zusatzqualifikationen:

  1. Sprachkenntnisse: Obwohl es dank Google Translate und anderer Übersetzungssoftware heute relativ einfach geworden ist, schriftliche Korrespondenz in einer Fremdsprache zu führen, sind Fremdsprachenkenntnisse immer noch ein Pluspunkt für Bewerber. Vor allem im Hinblick darauf, dass mit den Sprachkenntnissen häufig auch landessprachliches Wissen vermittelt wird. Und das kann wichtig sein, falls man einen Kunden aus dem Land betreuen oder mit Mitarbeitern aus dem betreffenden Land kommunizieren soll.
  2. IT-Kenntnisse: Ohne grundlegende IT-Fertigkeiten ist heute kaum noch ein Beruf ausführbar. Dieser Trend wird sich nicht mehr umkehren. Die Digitalisierung schreitet voran, Automatisierungen nehmen zu. Auch die sprunghafte Entwicklung künstlicher Intelligenzen spielt eine Rolle. Seit im November 2022 ChatGPT veröffentlicht wurde, gab es auf diesem Gebiet eine Vielzahl von Neuerungen, die nach und nach in den Arbeitsalltag einfließen. Bewerber, die nur wenig IT-Kenntnisse haben, werden auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft eher schlechte Karten haben. Zusatzqualifikationen in diesem Bereich sind fast immer nützlich.
  3. Webinare: Wer sich zu einem bestimmten Thema in Eigenregie weiterbilden und Zusatzqualifikationen erwerben möchte, der kann das auch online machen. Im Netz gibt es verschiedene Anbieter, die Kurse, Webinare oder gar Fernstudiengänge zu unterschiedlichsten Themen anbieten. Eine Fortbildung in Eigenregie ist auch deshalb eine gute Idee, weil sie die eigene Motivation unterstreicht.

Zusatzqualifikationen: Vorab gründlich überlegen

Die Auswahl an verfügbaren Zusatzqualifikationen ist groß. Das erhöht die Gefahr, sich für die falsche Zusatzqualifikation zu entscheiden. Wägen Sie gut ab, welche Zusatzqualifikationen für Ihre berufliche Entwicklung nützlich sein könnten:

  1. Wie lautet Ihr Berufsziel? Welches langfristige Ziel verfolgen Sie mit der Zusatzqualifikation? Die Ausbildung sollte auf das übergeordnete Berufsziel abgestimmt sein. Das kann auch bedeuten, dass Sie eine Zusatzqualifikation erwerben, die erst in einigen Jahren ihren Nutzen entfalten wird.
  2. Welche Schwächen möchten Sie minimieren? Gerade bei Zusatzqualifikationen kann es sinnvoll sein, sich nicht bloß auf Dinge zu konzentrieren, die man ohnehin schon gut beherrscht. Unter Umständen ist es zielführender, an den eigenen Schwächen zu arbeiten. Es kann sich lohnen, die diese Schwächen zu minimieren, anstatt die Stärken noch weiter auszubauen.
  3. Stehen Kosten und Nutzen in einem guten Verhältnis? Hinterfragen Sie, ob sich der zeitliche und finanzielle Aufwand für den Erwerb der Zusatzqualifikation lohnen. Wenn Sie mehrere Monate brauchen, um die Zusatzqualifikation zu erwerben, und das Ganze außerdem relativ kostspielig ist, könnte ein kürzerer Workshop zum Thema besser geeignet sein.
  4. Ist der Anbieter seriös? Im Bereich Fort- und Weiterbildung lässt sich viel Geld verdienen. Das lockt leider auch unseriöse Anbieter an. Diese verlangen viel Geld für Seminare, in denen bloß Binsenweisheiten vermittelt werden. Recherchieren Sie daher vorab im Netz, welche Erfahrungen andere Teilnehmer mit dem Anbieter gemacht haben und schließen Sie nicht vorschnell einen Vertrag ab.

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