Bewerbung als Trainee: So überzeugen Sie

Nach dem Studium geht es für Absolventen darum, möglichst rasch einen guten ersten Job zu finden. Das ist mitunter gar nicht so einfach – besonders, wenn Sie zwar viel theoretisches Wissen vorweisen können, aber kaum praktische Erfahrungen. Hier setzen Trainee-Programme an: Sie richten sich an Bewerber mit Vorkenntnissen, die meist in einem Studium erworben wurden. Trainees lernen das Unternehmen in bis zu zwei Jahren kennen und werden intern als Fach- oder Führungskraft ausgebildet. Trainee-Stellen sind begehrt – eine Chance haben Sie nur, wenn Ihre Bewerbung als Trainee überzeugt.

Trainee-Programme als Katalysator für die Karriere

Trainee-Programme sind beliebt – aus Sicht vieler Absolventen sind sie der ideale Weg, um nach dem Studium in den Beruf einzusteigen. Es handelt sich dabei um Angebote von Firmen, die den Berufseinstieg erleichtern. Trainee-Stellen richten sich an zumeist jüngere Bewerber mit einschlägiger Vorerfahrung, die meist in Form eines Studiums gesammelt wurde. Während der Trainee-Programme, die zwischen sechs Monaten und zwei Jahren dauern können, bildet das Unternehmen seinen Nachwuchs selbst aus und bereitet ihn auf künftige Führungsaufgaben vor.

Wenn Sie als Trainee tätig sind, durchlaufen Sie eine Art Ausbildung, in der Sie in der Regel alle Bereiche des Unternehmens kennenlernen. Sie werden unternehmensspezifisch auf die nachfolgende berufliche Tätigkeit im Unternehmen vorbereitet. Als Trainee werden Sie typischerweise nach Ende des Programms übernommen.

Während des Trainee-Programms lernen Sie ganz praktisch, worauf es bei einer Tätigkeit im betreffenden Unternehmen ankommt. Weil Sie verschiedene Abteilungen kennenlernen, haben Sie später als Führungskraft das große Ganze im Blick. Neben Ihrer Tätigkeit als Trainee im Unternehmen stehen Seminare und Workshops zur Weiterbildung an, die Sie zusätzlich qualifizieren. Während Ihrer Zeit als Trainee steht Ihnen ein Mentor zur Seite. Viele Unternehmen betreuen Ihre Trainees sehr gut. Auch das trägt zur Beliebtheit von Trainee-Programmen bei.

Eine Trainee-Stelle kann Ihren Berufseinstieg stark erleichtern und den Grundstein für eine erfolgreiche Karriere darstellen. Das Unternehmen möchte Sie langfristig an sich binden und betreibt deshalb meist viel Mühe, um Sie so auszubilden, dass Sie optimal eingesetzt werden können. Entsprechend wählerisch sind viele Firmen jedoch auch, wenn es um die Besetzung von Trainee-Stellen geht.

Eine passende Trainee-Stelle finden: So gehen Sie am besten vor

Ob Sie eine gute Trainee-Stelle finden oder nicht, ist keine reine Glückssache. Vielmehr ist es meistens das Resultat einer guten Strategie. Zunächst einmal sollten Sie sich rechtzeitig damit beschäftigen, wo Sie möglicherweise ein Trainee-Programm durchlaufen könnten. Die Bewerbungsfristen enden häufig relativ früh. Das heißt: Fangen Sie möglichst weit im Voraus damit an, zu schauen, welche Trainee-Stellen es gibt und inwieweit diese Angebote für Sie infrage kommen.

Trainee-Stellen werden in fast allen Branchen angeboten, allerdings schwankt die Zahl der Angebote. Außerdem ist die Bezeichnung nicht geschützt, weshalb theoretisch jeder Arbeitgeber ein Trainee-Programm anbieten kann, ohne, dass Sie vorher wissen, was es umfasst und wie sinnvoll es ist. Die Unterschiede zwischen verschiedenen Trainee-Programmen sind mitunter groß. Das gilt in Bezug auf den Lerneffekt, die Vielfalt der Einblicke in das Unternehmen, die Aufgaben, das Gehalt und die Qualität der Betreuung.

Informieren Sie sich so ausführlich wie möglich über Trainee-Stellen und die zugehörigen Unternehmen, die Sie in die engere Auswahl genommen haben. Was können Sie über das Unternehmen in Erfahrung bringen? Passt dessen Tätigkeitsfeld zu dem, was Sie beruflich anstreben? Wie vorteilhaft wäre die Trainee-Stelle für den Beginn Ihrer Karriere?

Diese Faktoren sollten Sie bei Trainee-Bewerbungen berücksichtigen

Die Trainee-Stelle sollte zu Ihren beruflichen Zielen passen. Aber selbst inhaltlich passende Trainee-Programme können sich teilweise stark voneinander unterscheiden. Wirklich profitieren können Sie nur, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Bringen Sie deshalb in Erfahrung: Wie sieht es mit der Zufriedenheit der Mitarbeiter des Unternehmens aus? Welche Erfahrungen haben andere Trainees bei dem betreffenden Unternehmen gemacht? Achten Sie auch auf die Details des Angebots. Wie ist die Bezahlung? Wie ist das Trainee-Programm strukturiert? Wie sieht es mit der Übernahme nach dem Ende der Trainee-Zeit aus?

Gleichzeitig sollten Sie vor einer Bewerbung als Trainee prüfen, inwieweit Sie selbst die Voraussetzungen mitbringen, um gute Chancen auf die jeweilige Trainee-Stelle zu haben. Sie müssen die Anforderungen des Unternehmens nicht zwangsläufig zu 100 Prozent erfüllen – das tun ohnehin die wenigsten Bewerber. Aber wenn Ihnen Qualifikationen fehlen, die aller Wahrscheinlichkeit nach essenziell sind, lohnt sich die Bewerbung als Trainee vermutlich nicht. Das wäre etwa der Fall, wenn das Unternehmen einen Master-Abschluss fordert, Sie aber nur einen Bachelor-Abschluss haben.

Bewerbung als Trainee: Das ist besonders wichtig

Auf einen einzigen Trainee-Platz kommen häufig dutzende, manchmal sogar hunderte Bewerber. Durchsetzen können Sie sich nur, wenn Sie einerseits die passenden Voraussetzungen mitbringen und andererseits mit Ihrer Bewerbung als Trainee überzeugen. Das bedeutet zunächst einmal, dass Ihre Bewerbungsunterlagen vollständig sein sollten.

Es sollte alles enthalten sein, was für den jeweiligen Arbeitgeber wichtig ist. Mindestens umfasst das ein Anschreiben, Ihren Lebenslauf, Ihr Abschlusszeugnis aus dem Studium oder ein Transcript of Records, falls noch kein Abschlusszeugnis vorliegt, sowie gegebenenfalls weitere Zeugnisse und Nachweise.

Ihre Bewerbung sollte alles enthalten, was nötig und sinnvoll ist. Verzichten Sie aber darauf, Dokumente und Nachweise anzuhängen, von denen Sie nicht sicher sind, wie relevant diese tatsächlich sind. Ein solches Vorgehen kann zu sehr umfangreichen Bewerbungen führen, die den Entscheidungsträger viel Zeit und oft auch Nerven kosten. Er muss dann selbst herausfiltern, was für ihn wirklich interessant ist. Diese Vorauswahl sollten Sie treffen.

Besonders kommt es bei Ihrer Bewerbung als Trainee auf ein gutes Anschreiben und einen aussagekräftigen Lebenslauf an.

Ein spannendes Anschreiben erhöht Ihre Chancen

In (fast) jede Bewerbung gehört ein Anschreiben. Das ist bei Trainee-Bewerbungen nicht anders. Wie sonst gilt auch hier: Sie sollten auf maximal einer Seite beschreiben, was Sie zu einem vielversprechenden Bewerber macht und was das Unternehmen davon hat, Sie als Trainee einzustellen. Beginnen Sie mit einem spannenden Einstieg, der den Leser förmlich in den Text zieht. Die ersten Sätze sind oft entscheidend, denn gerade bei vielen Bewerbungen liest Ihr Ansprechpartner womöglich nicht den ganzen Text, wenn die Einleitung nicht sein Interesse geweckt hat.

Beschreiben Sie im Anschreiben einer Trainee-Bewerbung, welche beruflichen Ziele Sie verfolgen. Inwieweit deckt sich die Trainee-Stelle damit? Naturgemäß können Sie als Absolvent nicht auf vielfältige und einschlägige berufliche Erfahrungen verweisen. Das ist nicht schlimm, denn Sie wollen ja noch etwas lernen. Zeigen Sie, dass Sie motiviert und lernwillig sind.

Die Begründung, warum Sie sich auf eine bestimmte Trainee-Stelle bewerben, sollte nicht fehlen. Schneiden Sie Ihr Anschreiben so gut es geht auf einen bestimmten Arbeitgeber zu. Punkten können Sie auch mit Soft Skills. Ihre Angaben sollten jedoch nachvollziehbar sein – eine reine Auflistung angeblicher Merkmale überzeugt niemanden. Liefern Sie jedoch im selben Atemzug Beispiele mit, sieht die Sache hingegen schon anders aus.

Wichtig beim Anschreiben ist nicht nur der Inhalt, sondern auch die Sprache. Schreiben Sie Ihren Text so, dass er gut lesbar ist. Dabei helfen kurze Sätze und Verben statt Nomen. Eine aktive Sprache wirkt darüber hinaus tatkräftig und engagiert.

Der Lebenslauf: passgenau und informativ

Noch wichtiger als das Anschreiben ist Ihr Lebenslauf. Anhand Ihres bisherigen Werdegangs kann ein Entscheidungsträger beurteilen, ob Sie als Trainee infrage kommen. Es ist sinnvoll, den Lebenslauf für jede Trainee-Bewerbung anzupassen und ihn bestmöglich auf ein bestimmtes Unternehmen zuzuschneiden. Wählen Sie dafür jene Erfahrungen aus, die Ihrer Einschätzung nach am relevantesten für das entsprechende Trainee-Programm sind. Dazu gehören auch Auslandsaufenthalte und Praktika.

Zwar sollten die genannten Erfahrungen idealerweise etwas mit dem angestrebten Tätigkeitsfeld zu tun haben. Als junger, beruflich unerfahrener Bewerber können Sie jedoch auch Aktivitäten und Kompetenzen aufnehmen, die nicht unmittelbar inhaltlich relevant sind, die Sie jedoch anderweitig qualifizieren. Ein Beispiel: Wenn Handballspielen zu Ihren größten Leidenschaften gehört, zeigt die entsprechende Angabe im Lebenslauf, dass Sie im Team funktionieren und an das optimale Zusammenspiel mit anderen gewöhnt sind. Das kann Ihre Chancen auf die Trainee-Stelle steigern.

Sorgen Sie dafür, dass Ihr Lebenslauf informativ und übersichtlich ist. Eine klare Struktur ist dafür essenziell. Ein professionelles Design kann Ihre Vita optisch abrunden. Auch ein Bewerbungsfoto ist unbedingt empfehlenswert. Zwar bleibt es Ihnen überlassen, ob Sie sich mit Foto bewerben oder nicht. Die meisten Arbeitgeber erwarten es jedoch nach wie vor – und gerade bei Stellen, bei denen es viele Mitbewerber gibt, macht das optische Erscheinungsbild oft einen Unterschied. Wer kein Bewerbungsfoto verschickt, wird mitunter vorzeitig aussortiert.

Sie können in Ihrem Lebenslauf Noten angeben. Das können Sie direkt hinter der Angabe Ihres Studiums tun. Diese Angabe ist nützlich, wenn Sie gute oder sehr gute Leistungen erbracht haben. Mittelmäßige oder gar schlechte Noten geben Sie hingegen besser nicht an. Falls Sie zum Zeitpunkt Ihrer Bewerbung als Trainee noch studieren, sollten Sie das voraussichtliche Ende Ihres Studiums ebenfalls im Lebenslauf nennen.

Das Design: Form und Inhalt müssen zusammenpassen

Nur der Inhalt zählt? Das gilt bei den meisten Bewerbungen nicht. Achten Sie deshalb auf eine ansprechende optische Gestaltung der einzelnen Bestandteile Ihrer Bewerbung. Das gewählte Design sollte zu dem Eindruck passen, den Sie von sich vermitteln möchten. Dezente, professionelle Designs sind immer eine gute Wahl. Das gewählte Design sollte sich in allen (selbst gestalteten) Dokumenten Ihrer Bewerbung wiederfinden. Das wirkt harmonisch.

Die Form darf den Inhalt nie überlagern. Das beste Design nützt Ihnen nichts, wenn es für den Personalverantwortlichen dadurch schwerer wird, die gewünschten Informationen über Sie zu erfassen. Unkonventionelle Designs, etwa beim Lebenslauf, können Ihnen die Aufmerksamkeit des Personalers einbringen. Sie sollten jedoch nicht negativ beurteilt werden. Gerade, wenn Sie sich in konservativen Branchen bewerben, gilt vielmehr: weniger ist mehr. Das sollten Sie auch beherzigen, wenn es um den Einsatz verschiedener Schriftarten, -größen und Farben geht.

Diese Fehler sollten Sie bei Trainee-Bewerbungen nicht machen

Sie geben sich Mühe mit Ihrer Trainee-Bewerbung – und dann passieren Ihnen ein, zwei überflüssige Fehler. Das ist nicht nur vermeidbar, sondern kann Sie im schlimmsten Fall die Trainee-Stelle kosten. Indem Sie Ihre Bewerbung mehrfach kritisch lesen und sie nach Möglichkeit auch einer dritten Person zu lesen geben, können Sie die folgenden Fehler vermeiden.

Einen negativen Eindruck hinterlassen Fehler jeder Art. Das umfasst Rechtschreib- und Grammatikfehler ebenso wie Flüchtigkeitsfehler. Auch Namen und Daten sollten unbedingt korrekt sein. Fehler lassen Sie nachlässig wirken und können dem Entscheidungsträger im Unternehmen das Gefühl geben, dass Sie nicht sonderlich interessiert an dem Trainee-Programm sind. Achten Sie auch darauf, dass es keine inhaltlichen Widersprüche in Ihrer Bewerbung gibt.

Ebenso sollten Sie keine Bewerbung für Trainee-Stellen abschicken, die nicht wirklich individuell verfasst ist. Ändern Sie zumindest Passagen Ihres Anschreibens für jede neue Bewerbung und passen Sie auch Ihren Lebenslauf an das an, was das jeweilige Unternehmen mutmaßlich als besonders wichtig empfindet. Nicht vergessen sollten Sie außerdem die Begründung, warum Sie zu genau diesem Unternehmen möchten. Ihr Ansprechpartner möchte wissen, woher Ihre Motivation stammt.

In Ihrem Anschreiben sollten Sie weder zu dick auftragen noch zu zurückhaltend auftreten. Ebenso wenig sinnvoll ist es, zu suggerieren, dass Sie schon alles können. Sie kommen (wahrscheinlich) gerade von der Uni – natürlich gibt es noch viel zu lernen, und genau das wollen Sie als Trainee doch auch tun. Zeigen Sie sich lieber lernwillig und neugierig – engagierte Trainees wünscht sich schließlich jedes Unternehmen.

Bereiten Sie sich optimal auf den Bewerbungsprozess vor

Mit dem Versand Ihrer Bewerbung als Trainee ist es nicht getan – bei einer positiven Rückmeldung steht Ihnen zu diesem Zeitpunkt oft noch einiges bevor. Viele Firmen laden nicht nur zu einem Bewerbungsgespräch ein, sondern suchen in mehreren Auswahlrunden nach dem passenden Trainee. Das kann bedeuten, dass zunächst ein Telefon-Interview stattfindet und Sie nur zum persönlichen Kennenlernen eingeladen werden, wenn Sie diese erste Runde erfolgreich überstehen. Auch Assessment Center sind ein bei vielen Unternehmen beliebtes Mittel bei der Trainee-Suche.

Bereiten Sie sich so gut Sie können auf die jeweilige Auswahlrunde vor, damit Sie darin ein möglichst gutes Bild abgeben. Auf viele ungeliebte Fragen im Bewerbungsgespräch können Sie sich schon im Vorfeld eine Antwort zurechtlegen. Das Assessment Center verliert seinen Schrecken, wenn Sie sich über die Abläufe informieren. Wenn Sie wissen, was auf Sie zukommt, können Sie mit der richtigen Vorbereitung gelassen in die Auswahlrunde gehen. Das verringert die Wahrscheinlichkeit, dass man Sie auf dem falschen Fuß erwischt oder Sie Antworten geben, die wenig durchdacht sind.

Gerade, wenn Sie sich bei einem bekannten Unternehmen als Trainee beworben haben, finden Sie oft viele Informationen über den Auswahlprozess online. Erfahrungsberichte anderer können Ihnen bei der Vorbereitung helfen. Auch auf bestimmte Fragen können Sie sich dadurch besser vorbereiten.

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