Konfliktfähigkeit: Konflikte meistern und erfolgreich arbeiten

Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Übertragen auf zwischenmenschliche Beziehungen heißt das: Wo Menschen zusammenarbeiten, wird es immer mal wieder zu Konflikten kommen. Denn unterschiedliche Personen haben verschiedene Ansichten, Ziele und vor allem auch Persönlichkeiten. Die Fähigkeit, mit Spannung und Konflikten umzugehen, also die Konfliktfähigkeit, ist daher für ein wertschätzendes Zusammenleben und Erfolg im Beruf unerlässlich. Wir sehen uns an, was Konfliktfähigkeit überhaupt bedeutet und wie man Konfliktfähigkeit lernen kann.

Mehrere Mitarbeiter in einer ernsten Diskussion, was ist Konfliktfähigkeit?

Definition: Was bedeutet Konfliktfähigkeit?

Konfliktfähigkeit ist das Vermögen von Personen, mit Situationen umzugehen, in denen unterschiedliche Meinungen und Ansichten aufeinanderprallen. Konfliktfähigkeit bedeutet also, dass Personen, die diese Eigenschaft mitbringen, sich vor Konflikten nicht verstecken und diesen nicht aus dem Weg gehen, sondern es schaffen, effektiv und wertschätzend zu einer Lösung zu kommen.

Das ist im Kern der Grund dafür, warum Konfliktfähigkeit so wichtig ist. Konfliktfähige Menschen lassen Meinungsverschiedenheiten nicht eskalieren. Sie sehen Konflikte eher als Chance, um sich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln.

Konfliktkompetenz: Diese Vorteile hat sie

Die einleitende Definition verdeutlicht bereits, dass Konfliktfähigkeit eine durchaus positive Eigenschaft ist, die für die Person und deren Umfeld eine Menge von Vorteilen mit sich bringt. Konfliktkompetenz kann sich zum Beispiel auf folgende Weise positiv auswirken:

  1. Kommunikation verbessert sich: Offen mit Konflikten umzugehen, erfordert eine offene Kommunikation. Wenn zum Beispiel Arbeitskollegen einen wertschätzenden und konstruktiven Umgang mit Meinungsverschiedenheiten haben, verbessert das die Stimmung im Team. Probleme werden offen angesprochen und können im besten Fall gelöst werden. Das ist deutlich besser, als mit seinem Ärger hinterm Berg zu halten und irgendwann zu explodieren, wenn es zu viel wird. Wenn Konfliktfähigkeit im Team gefördert wird, kann sich das positiv auf die gesamte Art und Weise der Kommunikation auswirken.
  2. Teamzusammenhalt wird stärker: Konflikte offen und wertschätzend zu klären, kann den Zusammenhalt in der Belegschaft fördern. Konflikte werden nicht als etwas angesehen, das potenziell bedrohlich ist, sondern als Chance betrachtet, unterschiedliche Sichtweisen und Perspektiven kennenzulernen und so zu neuen Erkenntnissen zu gelangen, die letztlich dem gesamten Team zugutekommen.
  3. Innovationen werden vorangetrieben: Wenn Meinungen gleichwertig behandelt werden oder zumindest alle Mitarbeiter die Chance bekommen, ihre Ideen zu äußern, führt das zu neuen Lösungen und innovativen Ideen. Innovationen sind positiv für das gesamte Unternehmen und können ein Grund dafür sein, dass die daran beteiligten Mitarbeiter ein besseres Ansehen bei ihrem Chef haben.

Konfliktfähigkeit: Diese Arten von Konflikten gibt es

Konflikte kommen in verschiedenen Formen und Ausprägungen vor. Wer Konfliktfähigkeit lernen und damit seine Konfliktkompetenz trainieren möchte, der sollte wissen, welche verschiedenen Arten von Konflikten es gibt:

  1. Interpersonelle Konflikte: Wenn verschiedene Persönlichkeiten aufeinandertreffen, kann das ein Grund für Konflikte sein. Nicht immer kommen alle Personen in einer Gruppe mit den verschiedenen Wertvorstellungen und Arbeitsstilen der anderen zurecht. Manchmal können die Ansichten der anderen Personen ein Mitglied der Gruppe derart triggern, dass sich daraus ein handfester Konflikt entwickelt.
  2. Intergruppenkonflikte: Denkbar ist aber auch, dass sich der Konflikt zwischen verschiedenen Gruppen entwickelt. In manchen Unternehmen entstehen sogar Rivalitäten zwischen verschiedenen Abteilungen oder Standorten, was dazu führen kann, dass sich die Abteilungen untereinander sabotieren.
  3. Rollenkonflikte: Verschiedene Verantwortlichkeiten können auch ein Grund für Konflikte im Team und damit eine Möglichkeit sein, seine Konfliktkompetenz unter Beweis zu stellen. Wenn beispielsweise nicht klar ist, wer im Team die Leitungsfunktion hat, könnten sich verschiedene Mitarbeiter dazu berufen fühlen, die Leitung zu übernehmen. Diese Rivalität könnte dann zu Konflikten führen.
  4. Veränderungen: Situationen, in denen es zu Veränderungen kommt, sind ein häufiger Grund für Unsicherheit und damit auch für Konflikte.

Konfliktkompetenz zeigen: Beispiel für Konfliktfähigkeit

Schauen wir uns an, woran man Konfliktkompetenz erkennen kann. Die positiven Beispiele für Konfliktfähigkeit zeigen übrigens auch, an welcher Stellschraube wir drehen können, um unsere Konfliktfähigkeit zu verbessern:

  1. Aktives Zuhören: Kompetent mit Konflikten umzugehen, bedeutet, dass man in der Lage ist, aktiv zuzuhören. Damit ist die Fähigkeit gemeint, dass wir unserem Gesprächspartner so zuhören, dass wir verstehen, worauf er hinauswill. Viele Menschen hören zwar im Gespräch zu, warten aber nur auf eine günstige Gelegenheit, um das Gespräch an sich zu reißen und die eigene Meinung kundzutun.
  2. Missverständnissen vorbeugen: Wenn Dinge, die im Team nicht gut laufen, offen angesprochen werden, trägt das dazu bei, die Situation zu klären, Verwirrungen zu beseitigen und so aktiv zu einer Lösung zu kommen. So kann Missverständnissen und daraus entstehenden Konflikten vorgebeugt werden.
  3. Emotionen anerkennen: Personen, die ein gutes Maß an Konfliktfähigkeit mitbringen, reflektieren regelmäßig über ihre eigenen Emotionen. Es könnte ja sein, dass der Konflikt nur deshalb entstanden ist, weil sie auf eine Äußerung eines Teammitglieds empfindlich reagiert haben. Die Reaktion muss aber gar nichts mit dem Kollegen zu tun haben, sondern könnte zum Beispiel an der Sozialisation der anderen Person liegen. Wer Konfliktfähigkeit mitbringt, kann sich genau darüber Gedanken machen, was im besten Fall dazu führt, dass der Konflikt abgemildert wird.

Konfliktfähigkeit: Soziale Kompetenz

Konfliktfähigkeit ist eine wichtige soziale Kompetenz und daher auch am Arbeitsplatz von Bedeutung. Konfliktfähige Menschen sind häufig in der Lage, Streitigkeiten und Meinungsverschiedenheit konstruktiv und wertschätzend zu lösen. Das ist essenziell wichtig, weil Unstimmigkeiten am Arbeitsplatz keine Seltenheit sind.

In stressigen Situationen oder einfach dadurch, dass unterschiedliche Charaktere aufeinandertreffen, können Konflikte entstehen. Auch verschiedene Arbeitsstile oder unterschiedlich gesetzte Prioritäten können Konflikte fördern. Mitarbeiter, die in diesen und ähnlichen Situationen einen kühlen Kopf bewahren und versuchen, die Situation zu schlichten und zu lösen, tragen zu einem guten Arbeitsklima bei. Sie können so den Zusammenhalt im Team fördern und letztlich dafür sorgen, dass es dem Unternehmen wirtschaftlich besser geht, weil alle Mitarbeiter an einem Strang ziehen und sich nicht gegenseitig sabotieren.

Konfliktfähigkeit lernen: So kann es funktionieren

Konfliktkompetenz ist eine Eigenschaft, die für den persönlichen Erfolg wichtig ist. Die gute Nachricht: Konfliktfähigkeit lässt sich selbst durch eher konfliktscheue Menachen lernen und trainieren. Wir haben ein paar Tipps, wie das funktionieren kann:

  1. Eigenes Verhalten reflektieren: Selbstreflexion ist grundsätzlich ein wichtiger Schritt, wenn man an sich arbeiten möchte. Um Konfliktfähigkeit zu lernen, sollte man zum Beispiel Situationen analysieren, in denen man unangemessen reagiert und vielleicht sogar den Konflikt mit verursacht hat. Wer es schafft, sich in ähnlichen Situationen anders zu verhalten, der wird aller Wahrscheinlichkeit nach weniger Konflikte mit verursachen.
  2. Auf das eigene Kommunikationsverhalten achten: Die Art und Weise, wie man kommuniziert, trägt entscheidend dazu bei, ob ein Konflikt entsteht. Aktives Zuhören kann dabei helfen, Konflikte zu vermeiden, da man so eher versteht, worum es seinem Gesprächspartner geht. Zudem ist es wichtig, sich möglichst konkret auszudrücken, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen.
  3. Sich mit Konfliktlösungsstrategien beschäftigen: Kompromisse und Strategien der Mediation sind eine gute Möglichkeit, um die Beteiligten zu beruhigen, wenn es mal wieder hoch her geht.

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